Bauer vernachlässigte diese Rinder – doch eine Frau ließ nicht locker!

Anfang Dezember 2019 erreichte uns eine Missstandsmeldung, die einmal mehr zeigt, wie viele Tiere in Deutschland tagtäglich leiden, ohne dass es jemand bemerkt.

Doch einige Rinder in einem Stall in Hennef hatten sprichwörtlich Glück im Unglück – denn eine aufmerksame Spaziergängerin machte alles richtig!

Bis zum Bauch in Matsch und Fäkalien

Durch klägliches Muhen machten mehr als ein Dutzend Rinder auf sich aufmerksam. Eine Frau hörte die Rufe und traute ihren Augen nicht. Die Tiere standen teilweise bis zum Bauch in feuchtem Matsch und ihren Fäkalien. Sie waren abgemagert und der „Stall“, in dem sie sich befanden, war marode und undicht. Sofort rief die Frau die Polizei, die ihr versicherte, den Fall an das Ordnungsamt weiterzugeben. Das Amt rief die Frau am nächsten Tag mit der Nachricht an, dass die Kontrolleure den Besitzer nicht angetroffen haben, es aber nochmals versuchen und zudem das Veterinäramt informieren werden.

Rinder waren Haut und Knochen

Doch die engagierte Frau wartete nicht auf die Behörden. Sie informierte Tierschützer, veröffentlichte das Bildmaterial auf Social Media und versuchte, einen Lebensplatz für die Rinder zu finden.

Die Zeit drängte, denn zwischenzeitlich reagierten die Behörden und die Ereignisse überschlugen sich. Die Tiere wurden vom Hof abtransportiert und zu einem Tierhändler gebracht. Sie waren meist nur noch Haut und Knochen, die Hufe deformiert und das Fell verklebt von den gesundheitsgefährdenden Fäkalienresten.

Schon kurz darauf sollten die Tiere geschlachtet werden, die bislang offensichtlich ein miserables Leben voller Vernachlässigung und Gleichgültigkeit erfahren hatten. Sie wären wahrscheinlich zu Wurst oder Tierfutter verarbeitet worden.

Für manche Tiere kam die Hilfe zu spät

Abends dann der erhoffte Anruf: Doris Rauh vom Verein Rüsselheim hatte einen Platz für die Rinder gefunden. Doch leider stellte sich heraus, dass zu diesem Zeitpunkt schon sechs der 19 Rinder getötet wurden. Zwölf konnten allerdings noch kurz vor dem Schlachttermin freigekauft werden. Ein Bulle ließ das Veterinäramt beim Landwirt – wohl für den „Eigengebrauch“ an Fleisch. Doch die Vorstellung war für die Tierschützer zurecht unvorstellbar und so überredeten sie den Landwirt, dass er ihnen auch dieses Tier verkaufen sollte. Mit Erfolg.

13 Rinder haben durch die mutige und hartnäckige Spaziergängerin, die tagelang nur am Telefon hing und sich die Finger wund tippte, nun die Chance auf ein Leben fernab von Ausbeutung und Vernachlässigung. Sie haben jetzt Namen, werden als fühlende Lebewesen behandelt und werden niemals in einem Schlachthaus getötet.

Und diese Chance ermöglichten Doris Rauh und der Betreiber des Lebenshofes – zusammen mit vielen lieben Menschen, die Geld spenden und Patenschaften übernehmen. Denn nur so ist die Zukunft dieser Tiere gesichert.

PETA erstattet Strafanzeige

Wir haben Strafanzeige gegen den verantwortlichen Tierhalter erstattet und fordern ein lebenslanges Tierhalteverbot.

Tiere freikaufen und so die Tierausbeutung unterstützen?

Manche Menschen mögen zurecht sagen, dass man mit solchen Freikäufen (bei denen oftmals viel mehr bezahlt wird, als die Tiere für die Besitzer „wert“ sind) genau die Industrie bezahlt, die mit dem Geld die nächsten Tiere ausbeutet und töten lässt. Denn für die Menschen hinter der Fleisch-, Milch– und Eierindustrie zählt am Ende der Profit.

Jedoch hoffen wir, dass das Schicksal der vernachlässigten Rinder in Hennef genau die Menschen berührt, die bisher noch Fleisch gegessen haben, und die sich aufgrund dieser Einzelschicksale für die einzig mitfühlende Ernährung entscheiden: nämlich für die vegane Ernährung!

Was Sie tun können

Unterstützen Sie Lebenshöfe in Ihrer Umgebung, aber helfen Sie durch eine vegane Lebensweise allen Tieren. Gerne sind wir Ihnen beim Umstieg in ein veganes Leben behilflich: Melden Sie sich bei unserem kostenlosen und unverbindlichen Veganstart-Programm an und Sie bekommen 30 Tage lang Tipps rund um ein tierfreundliches Leben sowie leckere Rezepte.