Schockierende Einblicke in die deutsche Eierindustrie

Sie dachten, dass die Käfighaltung in Deutschland längst abgeschafft wurde? Falsch! Die Käfige wurden lediglich größer, mehr Hennen werden darin eingesperrt, und marginale Verbesserungen, wie beispielsweise Nester oder Sitzstangen, wurden zur Pflicht. Das Ganze wird von Politik und Industrie beschönigend „Kleingruppenhaltung“ genannt.

Eier aus sogenannter Kleingruppenhaltung findet man in den Supermärkten kaum mehr lose in Eierkartons, denn die Verbraucher lehnen diese Art der Haltung ab. Essen tun es trotzdem die meisten Deutschen – nämlich verarbeitet in Nudeln, Keksen oder Fertiggerichten. Auch Eier in Restaurants sind nicht selten aus der tierquälerischen Käfighaltung.

Dass das Leben in diesen „ausgestalteten Käfigen“ für die Hennen alles andere als schön ist, sollten an dieser Stelle Aufnahmen aus einer Käfighaltung des Konzerns „Deutsche Frühstücksei“ (DFE) zeigen. Doch anstatt die Haltungsbedingungen zu verändern oder die Anlagen zu schließen, wird mit aller Macht versucht die Bilder zu vertuschen. PETA sowie die ARD-Reportage „Die Eierlüge“ [1] mussten die Bilder wegen einer Einstweiligen Verfügung der DFE aus dem Netz nehmen.

Bodenhaltung von Legehennen
Bodenhaltung von Legehennen für „Deutsches Frühstücksei“

Die 1990 gegründete Deutsche Frühstücksei GmbH ist der größte Akteur auf dem deutschen Eiermarkt. Mehr als die Hälfte der Eier in Deutschland werden verarbeitet und somit ohne Kennzeichnungspflicht verkauft. Als einer der größten Eierproduzenten und -vermarkter wird das Unternehmen mit Subventionen aus Steuergeldern unterstützt. Auf 20 Farmen soll die „Deutsche Frühstücksei GmbH“ insgesamt 16 Millionen Hennen halten – darunter Käfig- sowie Bodenhaltung, aber auch Freiland- und Biohaltung.

Wie viele andere Tierhalter beteuert auch dieser Konzern die Wichtigkeit der Tiergesundheit sowie des Tierwohls. Die Bilder aus den zwei Betrieben des Konzerns „Deutsche Frühstücksei GmbH“, die PETA zugespielt wurden und aktuell nicht mehr veröffentlicht werden dürfen, sprechen allerdings eine ganz andere Sprache.

Doch was ist mit anderen Haltungsformen?

Die sogenannte Bodenhaltung ist die weitverbreitetste Haltungsform in Deutschland. Neun Hennen teilen sich hier einen Quadratmeter. Können Sie sich vorstellen, in solch einer Enge zu leben – Tag für Tag?

Auch hier liegen PETA Aufnahmen aus einem Betrieb der Firma „Deutsche Frühstücksei GmbH“ vor, die aufgrund der Einstweiligen Verfügung der DFE derzeit nicht mehr veröffentlicht werden dürfen. Die Eier werden an nahezu alle Supermärkte, darunter Aldi und Edeka, verkauft. Weiteres Bildmaterial stammt aus einer Bodenhaltung der Unternehmensgruppe „Hennenberg“ in Niedersachsen. Am Ende der sogenannten „Legeperiode“, also nach etwa 1,5 Jahren, leiden die ausgemergelten Hennen meist an einem katastrophalen Gefiederzustand. Brustblasen, meist vom langen Ruhen auf hartem und feuchtem Untergrund, sowie Veränderungen oder sogar Brüche am Brustbein sind keine Seltenheit in der Bodenhaltung, denn die hohen Sitzstangen können für die ungeübten Flieger eine ernste Verletzungsgefahr bedeuten.

Fast federlos und mit Brustblase fristet diese Henne ihr leidvolles Dasein in der Eierindustrie.

Genau wie in der Käfighaltung leiden die überzüchteten Hennen an entzündeten Eileitern. Weiter zeigen die Aufnahmen, dass die geschwächten Tiere von der roten Vogelmilbe befallen sind – eine in der Geflügelhaltung weit verbreitete Milbenart, die den Tieren nachts Blut absaugt. Beschäftigung finden die intelligenten und von Natur aus neugierigen Tiere in den kargen Hallen kaum. Das Picken in ihrem eigenen Kot oder Auseinandersetzungen mit den Hunderten oder gar Tausenden Artgenossen in einem Stallabteil prägen den Alltag der Tiere.

PETA hat gegen die Betreiber der Hühnerfabriken Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutznutztierhaltungsverordnung erstattet. Gleichzeitig fordern wir von der Politik ein Ende der legalisierten Tierquälerei und die Förderung des veganen Ökolandbaus. Denn auch ohne Gesetzesverstöße leiden die Tiere unter den minimalen gesetzlichen Regelungen.

Trauriger Rückblick

Bereits mehrmals, zuletzt im Jahr 2012, hat PETA Aufnahmen aus Betrieben der Unternehmensgruppe „Hennenberg“, weiteren Tierhaltern sowie einem Betrieb, an dem die „Deutsche Frühstücksei GmbH“ beteiligt war, veröffentlicht. Das zeigt ganz klar: Tierquälerei in der Eierindustrie hat System, und es ändert sich über die Jahre hinweg so gut wie nichts für die intelligenten Hühner. Es stehen Ihnen Informationen zu bisherigen Recherchen von 2012 und der damaligen Bio-Farm Hennenberg zur Verfügung. Außerdem können Sie Bild- und Videomaterial zur damaligen Recherche „Hennenberg“ herunterladen.

Was Sie tun können

Lassen Sie sich von gut klingenden Werbeversprechen oder idyllischen Bildern auf Verpackungen nicht täuschen. Wenn Sie den Tieren nachhaltig helfen möchten, kaufen Sie keine tierischen Produkte wie Fleisch, Milch, Eier oder Produkte mit Eiern. Hinter all diesen Erzeugnissen steckt großes Tierleid.

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