Pferderennen sind Tierquälerei – darauf können Sie wetten!

Für sogenannte Rennpferde liegen Verletzungen und der Tod oftmals nur einen Hufschlag entfernt, denn bei Rennen werden den Tieren unnatürliche Höchstleistungen abverlangt, die sie überfordern. Die Folgen sind teils schwere Verletzungen oder Stürze, die häufig den Tod noch auf der Rennbahn bedeuten. Für Schlagzeilen sorgte die kalifornische Rennbahn Santa Anita, auf der 2018/2019 innerhalb weniger Monate 30 Pferde starben. [1] Auch in Deutschland ist die Situation gravierend: Von 2015 bis zum Sommer 2019 wurden nach einer Erhebung von PETA allein bei Galopprennen hierzulande mindestens 50 Pferde noch auf den Rennbahnen getötet. Die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen, weil „Ausfälle“ während des Trainings bei der Ermittlung der Todesfälle nicht berücksichtigt wurden.

Systematische Überforderung für Prestige und Preisgelder

Häufig werden in der millionenschweren Branche schon zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sie noch viel zu jung sind [2]. Da sich die Tiere bis zu einem Lebensalter von etwa sieben Jahren im körperlichen Wachstum befinden, können beim Renneinsatz besonders leicht irreparable Schäden an Sehnen und Knochen auftreten. Die Ausbildung der Pferde findet häufig schon extrem früh, im Alter von einem oder anderthalb Jahren, statt, damit die Tiere die strapaziösen, für die Rennställe aber lukrativen Rennen laufen können. Etwa 80 Prozent der Trainingsausfälle bei Galopprennen sind auf Lahmheit zurückzuführen [3]. Peitschenschläge und tierquälerisches Zubehör gehören zum traurigen Alltag sogenannter Rennpferde, die zu den Rennen gezwungen werden. Etliche Tiere werden auch außerhalb des Rennalltags in kleinen Einzelboxen gehalten, in denen die hochsozialen Herdentiere ein trauriges Einzelleben fristen.

Gefährliche Verletzungen und tödliche Krankheiten

Pferde sind Fluchttiere, die bei den Rennen gezwungen werden, Risiken einzugehen, die sie freiwillig niemals leisten würden. Für hohe Preisgelder nimmt die skrupellose Branche Lungenblutungen, Aortenrisse und Magengeschwüre billigend in Kauf. Die Überlastung führt häufig zu Stürzen mit schwerwiegenden Folgen oder zu sogenannten Aortenabrissen, bei denen die Hauptschlagader des Herzens reißt und das Tier innerhalb kürzester Zeit innerlich verblutet.

Experten zufolge weisen zudem 90 Prozent der bei Rennen eingesetzten Pferde aufgrund des großen psychischen Stresses Magengeschwüre auf [3].

Darüber hinaus sind bei vielen Tieren kurz nach einem Rennen blutige Nüstern zu beobachten. Entgegen der Aussage in den Protokollen des Direktoriums für Vollblutzucht handelt es sich hierbei oftmals nicht um Nasenbluten, sondern um Blutungen aus der Lunge [3].

Damit Pferde überhaupt so schnell rennen und den physischen und seelischen Stress aushalten können, werden sie oftmals mit Medikamenten vollgepumpt. Gedopte Tiere sind auch auf internationalen Rennbahnen keine Seltenheit. Werden die Pferde aus den Rennen „aussortiert“ ist ihr Schicksal oft ungewiss. Kaum ein ehemaliges Rennpferd darf einen schönen Lebensabend genießen – vielfach endet der Weg beim Schlachter.

Panische Angst durch Peitscheneinsatz

PETA fordert, dass der Peitscheneinsatz bei Pferderennen untersagt wird, da dieser einen klaren Verstoß gegen das Tierschutzgesetz darstellt und mit erheblichen Schmerzen für die Pferde einhergeht [4]. Auch der ehemalige Rennbahntierarzt und Fachtierarzt für Pferde, Dr. Maximilian Pick, unterstützt in einer Stellungnahme PETAs Forderung:

„Der Gebrauch der Peitsche ist eine tierquälerische Maßnahme, mit der dem Pferd ohne vernünftigen Grund Schmerzen zugefügt werden. Gerade Pferde haben eine hochsensible Haut: Schon einzelne Insektenstiche können beim Pferd zu panischen Abwehrreaktionen führen. Bei dem in solchen Rennen zu beobachtenden Gebrauch der Peitsche kann also keinesfalls von einer ‚Berührungshilfe‘ gesprochen werden, wie es die Verbände behaupten. Neben dem körperlichen Schmerz erzeugt die Peitsche auch noch so etwas wie ‚Psychoterror‘. So leiden Rennpferde häufig unter einer Art ‚Rennbahnneurose‘, also unter Angst, Schreckhaftigkeit oder Panikattacken.“

PETA spricht sich für ein gänzliches Verbot des Pferderennsports aus.

Was Sie tun können

  • Besuchen Sie keine Pferderennen und wetten Sie nicht auf Pferde.
  • Wenden Sie sich an PETA, wenn Sie Zeuge von Tierquälerei an Pferden werden.
  • Informieren Sie Familie, Freunde und Bekannte über das Leid der Pferde im Rennsport und bitten Sie diese, keine Pferderennen zu besuchen.
  • Bitte unterzeichnen Sie unsere Petition und appellieren Sie an die Bundesregierung, die gefährlichen Hochleistungsrennen endlich zu verbieten.