10 Hektar im Münsterland jagdfrei – PETA ernennt Grundstücksbesitzer zum „Held für Tiere“

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Ladbergen / Gerlingen, 20. März 2014 – Engagement gegen die Jagd: Nachdem der Ladbergener Grundstücksbesitzer André Hölscher einen Antrag auf jagdrechtliche Befriedung seiner Flächen gestellt hatte, wurde diesem nun stattgegeben. Ab dem 1. April 2014 sind seine beiden landwirtschaftlichen Grundstücke im Münsterland mit einer Gesamtfläche von insgesamt 10 Hektar jagdfrei. André Hölscher ist als Comedian alias „Bauer Heinrich Schulte-Brömmelkamp“ bekannt. Dass Jagd keinen Spaß für Tiere bedeutet, hat er mit seiner Entscheidung klar gemacht. Für sein tierfreundliches Engagement zeichnet die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. den Grundstücksbesitzer nun mit einer „Held für Tiere“-Urkunde aus.

„Wir sind begeistert von André Hölschers vorbildlichem Einsatz gegen die Jagd“, sagt Judith Pein im Namen von PETA Deutschland e.V. „Auf seinen Grundstücken sind Tiere nun sicher vor dem unermesslichen Leid, dass ihnen durch Jäger zugefügt wird. Weil die Jagd unnötig ist und viele ökologische Probleme erst hervorruft, rufen wir nun alle Grundstücksbesitzer dazu auf, André Hölschers Beispiel zu folgen.“

Tierfreunde müssen die Bejagung auf Ihren Grundstücken nicht länger hinnehmen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte entschied am 26. Juni 2012, dass die Zwangsmitgliedschaft in einer Jagdgenossenschaft gegen die Menschenrechte verstößt, sofern der Grundeigentümer die Jagd aus ethischen Gründen ablehnt. Daher können Grundeigentümer bei der unteren Jagdbehörde einen Antrag stellen, damit ihr Grundstück jagdrechtlich befriedet wird.

PETA weist darauf hin, dass in Deutschland jedes Jahr neben über 5 Millionen Waldtieren auch circa 400.000 Katzen und Hunde sowie mehrere Dutzend Menschen von Hobbyjägern getötet oder verletzt werden. Die Organisation setzt sich für ein Verbot der Jagd ein. Zahlreiche Studien belegen die schädlichen Auswirkungen der Jagd: Servanty et al (1) wiesen nach, dass Wildschweine in jagdfreien Gebieten eine geringere Populationsdichte aufweisen als in bejagtem Territorium. Demnach führt ein hoher Jagddruck auch zu deutlich höheren Reproduktionsraten. Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit in der Jagd: Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der waldbewohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet.

PETA zeichnet regelmäßig Menschen für besonders tierfreundliches Verhalten aus. Die Urkunde wurde dem Tierfreund André Hölscher postalisch zugestellt.

Quelle:
1) Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.

 

Weitere Informationen:
PETA.de/Jagdunfaelle
PETA.de/ Themen/Jagd
Veganblog.de/Jagdverbot

 
Kontakt:
Anneli Ick, +49 (0) 7156 17828-27, [email protected]

 

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