12. tote Giraffe in drei Jahren: Giraffe Mtoto stirbt im Zoo Karlsruhe

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Karlsruhe / Stuttgart, 23. Juni 2016 – Todesserie von Giraffen geht unvermindert weiter: Nach dem Tod der acht Jahre alten Giraffe Mtoto im Zoo Karlsruhe am gestrigen Mittwoch übt die Tierrechtsorganisation PETA scharfe Kritik an der Haltung von Giraffen in zoologischen Einrichtungen. Wegen eines Eingriffs an den Hufen wurde Mtoto nach Angaben des Zoos planmäßig narkotisiert, konnte aber dann nicht stabilisiert und vollständig aus der Narkose erweckt werden. Der Giraffenjunge musste schließlich eingeschläfert werden. Allein in den letzten drei Jahren sind in deutschen Zoos mindestens zwölf Giraffen verfrüht gestorben. Aufgrund ihrer empfindlichen Anatomie sind die langbeinigen Paarhufer in Zoos hohen Risiken ausgesetzt, die in den unzureichenden Gehegen immer wieder zu Stürzen und tödlichen Verletzungen führen. Enge Boxen, rutschige oder harte Böden sowie riskante Transporte und Narkotisierungen sind charakteristisch für eine tierschutzwidrige Haltung, die zu auffällig hohen Unfall- und Sterberaten bei Giraffen führt. Einen Beitrag zum Artenschutz leisten Zoos nicht, denn die Tierart kann grundsätzlich nicht ausgewildert werden. Die Tierrechtsorganisation fordert ein Nachzucht- und Importverbot für Giraffen.

„Der aktuelle Fall in Karlsruhe zeigt erneut: Die empfindlichen Giraffen können in Gefangenschaft nicht tiergerecht gehalten werden und haben nichts im Zoo zu suchen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.

Neben vier Todesfällen im Zoo Augsburg – zuletzt im Februar 2015 – kamen in den letzten drei Jahren auch in den Zoos Osnabrück und Leipzig Giraffen ums Leben. Zuletzt verhakte sich im Mai 2016 Kibali im Tiergarten Nürnberg mit ihren Stirnzapfen in einem Gitter und verletzte sich so schwer an der Wirbelsäule, dass sie eingeschläfert werden musste. Im November des vergangenen Jahres hatte sich der sechs Jahre alte Giraffenbulle Abasi im Berliner Zoo in einem Strick verheddert und stranguliert. Giraffenbulle Vuai wurde im Oktober nach einem missglückten Transportversuch im Dortmunder Zoo eingeschläfert. Zuvor musste das 14 Monate alte Giraffenbaby Rudo im Frankfurter Zoo euthanasiert werden, nachdem es sich im April 2015 Jahres schwer beim Spielen verletzte. Im Dezember 2014 wurde Giraffe Kibaya im Tierpark Berlin eingeschläfert – sie zog sich infolge eines Sturzes während der Nahrungsaufnahme erhebliche Verletzungen zu.

PETA setzt sich grundsätzlich für ein Haltungsverbot von exotischen Tieren ein. In zoologischen Einrichtungen weisen die Wildtiere durch die artwidrigen Haltungsbedingungen in der Regel schwere Verhaltensstörungen auf. Insbesondere bei bedrohten Tierarten wie Menschenaffen, Bären oder Großkatzen sind keine Auswilderungen möglich, weil die Tiere im Zoo keine überlebensnotwendigen Verhaltensweisen erlernen können. Zoobesucher erfahren darüber hinaus nichts über die natürlichen Bedürfnisse und Lebensverhältnisse der Wildtiere.
 

Nicht artgerecht: Giraffe im Zoo / © PETA
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.

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Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]

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