150 Schweine sterben bei Stallbrand in Lastrop – PETA erstattet Strafanzeige

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Lastrop / Oldenburg / Stuttgart, 20. März 2018 – Kein Entkommen: Einem Medienbericht zufolge starben in der Nacht zu Sonntag etwa 150 Schweine bei einem Stallbrand in Lastrop. Die Tiere konnten nach Ausbruch des Feuers nicht rechtzeitig evakuiert werden. Einer Zeugin und ersten Einsatzkräften gelang es, fünf Pferde aus dem Stall zu retten, für die restlichen Tiere kam allerdings jede Hilfe zu spät. PETA hat nun bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg Strafanzeige gegen den Betreiber der Schweinezuchtanlage erstattet. Der Vorwurf: Durch unzureichende Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Schweine bei einem Feuer qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen. PETA dankt den am Einsatz beteiligten Feuerwehrleuten sowie allen Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben.

„Jedes Tier, das bei einem Brand im Stall stirbt, wurde grob fahrlässig getötet“, so Dr. Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler und Leiter der Rechts- und Wissenschaftsabteilung bei PETA. „Der Brandschutz wird bei vielen Tierställen nicht ernst genommen. Außerdem: Wenn hunderte Tiere in einem Stall eingesperrt sind – oder noch schlimmer in Kastenständen, wie bei Muttersauen üblich –, ist es schlicht unmöglich, sofort Hilfe zu leisten. Dieses Risiko wird billigend in Kauf genommen.“
 
Schon in der vergangenen Woche kam es zu mehreren Stallbränden im Umkreis. In Garrel, Dörpen und Recke starben insgesamt rund 3.800 Tiere. Gegen die Betreiber dieser Anlagen erstattete die Tierrechtsorganisation Strafanzeige.

PETA kritisierte in der Vergangenheit wiederholt die bestehenden Brandschutzverordnungen, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt ist. Zudem werden selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen in der Praxis meist nicht umgesetzt. Durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung kommt es bei derartigen Bränden häufiger zu Zeitverzögerungen, die eine Rettung der Tiere verhindern. Es ist noch zu ermitteln, ob dies beim aktuellen Einsatz auch der Fall war.
 
Tiere, die für Ernährungszwecke gehalten werden, sind für die Verantwortlichen reine Produktionsgüter. Verbrennen oder ersticken Tiere in einem Stall, wird allein der entstandene Sachschaden berechnet. Doch nicht nur in der Tierhaltung selbst bedeutet ein Brandfall Leid und Tod. Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Geflügel; egal ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht haben. Im Schlachthaus ist das Leiden noch nicht beendet: Kopfüber an einem Bein aufgehängt wird ihnen die Kehle durchtrennt; Millionen Tiere sind dabei nicht ausreichend betäubt [1].

PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht da sind, um für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht.
 
Die Tierrechtsorganisation setzt sich für eine moderne Definition der Grundnahrungsmittel ein: Bislang wurden hierzu unter anderem Fleisch und andere tierische Produkte gezählt und dementsprechend günstiger besteuert. Doch sollten aus ernährungsphysiologischer, ökologischer und tierrechtlicher Sicht keine tierischen Produkte, sondern pflanzliche Eiweißquellen die Proteine für die menschliche Ernährung liefern. PETA fordert die Politik auf, tierische Produkte aus der Liste der Grundnahrungsmittel zu streichen und dafür gesunde Lebensmittel mit einem verminderten Steuersatz zu belegen.
 
[1] http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/17/100/1710021.pdf.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Lifestyle
PETA.de/Themen/Ernährung
Veganstart.de
Veganblog.de/2015/03/Warum-PETA-bei-Unfaellen-mit-Tiertransportern-Anzeige-erstattet
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]
 

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