2017 erneut viele Pferdekutschenunfälle: Drei Tote und 67 Verletzte bei 41 Vorfällen

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Stuttgart, 11. Januar 2018 – Traurige Bilanz: Die Tierrechtsorganisation PETA veröffentlicht heute die Pferdekutschunfallstatistik für das vergangene Jahr. 2017 kam es deutschlandweit zu 41 Unfällen, bei denen drei Menschen getötet und 67 verletzt wurden – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben drei Pferde, 17 weitere Tiere wurden verletzt. Im Vorjahr waren ebenfalls 41 Unfälle mit vier Toten und 61 Verletzten zu verzeichnen. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde im Straßenverkehr oder auf einem Wald- oder Feldweg.
 
„Die Risiken bei Pferdekutschfahrten sind extrem hoch. Während für Kraftfahrzeuge höchste Sicherheitsstandards gelten, dürfen Kutschen noch wie im Mittelalter über Straßen traben. Wir fordern ein Verbot von Pferdekutschen als Beförderungsmittel – zum Schutz von Mensch und Tier“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Es ist geradezu absurd, Pferde im Straßenverkehr einzusetzen. Als Fluchttiere erschrecken sie oft schon durch geringe Störungen und ein simples Hupen kann eine Tragödie auslösen.“
 
Auch in Österreich kam es 2017 wieder zu mehreren Unfällen mit Pferdekutschen: Bei 14 Vorfällen wurden 32 Menschen und zwei Pferde verletzt. In der Schweiz gab es bei fünf Unfällen drei verletzte Menschen und Pferde, ein Tier starb. Angesichts der wiederholt tragischen Bilanz von 60 Unfällen im deutschsprachigen Raum mit drei toten und 102 verletzten Menschen sowie vier gestorbenen und 22 verletzten Pferden fordert PETA vom Bundesverkehrsministerium als ersten Schritt ein Verbot von Pferdekutschen auf Kraftfahrstraßen.
 
Die Tierrechtsorganisation wies darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Daher ist ein Vergleich mit den Unfallzahlen aus dem Kraftfahrzeugbereich nicht zielführend: Die Sicherheit motorisierter Fahrzeuge wird im Gegensatz zu Pferdekutschen ständig weiterentwickelt und aktuellen Standards angepasst. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht da, um uns zu unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Insbesondere für Touristengespanne müssen die Tiere oft stundenlang bei Winterkälte oder Sommerhitze im lauten und gefährlichen Straßenverkehr auf hartem Asphalt stehen oder die schweren Kutschen ziehen – häufig bis zum Zusammenbruch. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt.

Weitere Informationen
PETA.de/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfaelle
 
Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

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