3 Rehkitze bei Mäharbeiten getötet: PETA erstattet Strafanzeige

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Kulmbach / Stuttgart, 28. Mai 2015 – Tod durch Messer der Mähmaschine: Aufgrund eines Berichts des Online-Portals inFranken.de hat die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. bei der Staatsanwaltschaft Bayreuth Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Es besteht der Verdacht, dass der/die Beanzeigte bei der Mahd eines Feldes in Affalterhof (Kulmbach) zwei Rehkitze tötete und ein weiteres schwer verletzte. Das Jungtier verlor ein Bein und musste von einer Tierärztin euthanasiert werden. Aus dem Zeitungsbericht ist ebenfalls zu entnehmen, dass der zuständige Jagdpächter vorab nicht über die Mahd informiert wurde, um Vorkehrungsmaßnahmen treffen zu können. Der Vorwurf gegen den/die Beanzeigte lautet: Verdacht des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz sowie gegen das Naturschutzgesetz und das Strafgesetzbuch.
„Die Gleichgültigkeit der Landwirte ist erschreckend: Es ist allgemein bekannt, dass Tierkinder, die nicht schnell genug fliehen können, von den scharfen Klingen der Mähmaschine aufgeschlitzt, verstümmelt oder regelrecht zerhackt werden“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Wer keine ausreichenden Schutzmaßnahmen vor und während der Mahd trifft, nimmt den Tod der Tiere ganz offensichtlich in Kauf.“
 
Laut Tierschutzgesetz ist es verboten, ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund zu töten oder ihm länger anhaltende erhebliche Schmerzen oder Leiden zuzufügen. Ebenso gilt laut Naturschutzgesetz, dass wild lebende Tiere nicht mutwillig beunruhigt oder ohne vernünftigen Grund verletzt oder getötet werden dürfen. Der Landwirt hätte den Tod der Tiere durch Vorsichtsmaßnahmen vor oder während der Mahd verhindern können. Zudem ließ er die schwer verletzten Rehkitze auf dem Feld zurück, ohne Hilfe zu holen, und setzte sie so vermutlich langem Leiden und großen Schmerzen aus, bis sie schließlich starben.
Landwirte sind gesetzlich dazu verpflichtet, den zuständigen Jäger über eine bevorstehende Mahd zu informieren, damit dieser entsprechende Vorkehrungen treffen kann. Dennoch werden in Deutschland jährlich rund 100.000 Rehe durch Mähmaschinenarbeiten schwer verletzt oder getötet. Der sogenannte „Drückinstinkt“ der Jungtiere führt dazu, dass Rehkitze bei drohender Gefahr statt zu fliehen meist bewegungslos auf dem Boden verharren und auf ihre Tarnung vertrauen. Tiergerechte und kostengünstige Vergrämungsmaßnahmen, wie flatternde Bänder oder Duftzäune, schrecken Rehmütter auf und führen dazu, dass sie für ihren Nachwuchs ein besseres Versteck suchen. Weitere Möglichkeiten sind der Einsatz von Hunden oder modernen Infrarotsensoren – den sogenannten „Wildrettern“ –, mit denen die Felder abgesucht werden.
Die Tierrechtsorganisation zeigte in der Vergangenheit wiederholt Landwirte wegen solcher Unterlassungshandlungen an, denn nach einem rechtskräftigen Urteil des Amtsgerichts Biedenkopf ist dieses Vorgehen strafbar.
 
 
Bild 1: Ähnlicher Fall: Bei der Mahd getötetes Rehkitz / © PETA
Bild 2: Tödliche Verletzungen durch die Messer eines Kreiselmähers / © PETA
 
Auf Anfrage senden wir diese Motive sowie weitere Bilder in druckfähiger Qualität gerne zu.
 
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Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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