Eine Schweinemast in Niedersachsen

Eine Schweinemast in Niedersachsen im Landkreis Vechta. Von außen sieht man dem unscheinbaren Gebäude kaum an, was sich im Innern tut. Führen die Schweine ein glückliches Leben? Wohl kaum. Denn immerhin ist der Tod ihr einziger Daseinszweck. Wie sie sich bis zu diesem Zeitpunkt fühlen, wie sie ihr Leben – wenn man das überhaupt so nennen kann – verbringen, kann man nur mutmaßen. Sicher ist jedoch, dass in keiner Intensivtierhaltung auch nur ein ansatzweise „artgerechtes“ Tierleben geführt werden kann.

 

Lesen Sie hier den ausführlichen Bericht:

Zu diesem Betrieb liegen uns Hinweise vor, dass Einiges im Argen sein soll. Und so finden sich bei einem nächtlichen Besuch auch gleich sechs tote Schweine vor der Tür. Sie liegen achtlos auf dem Boden. Eigentlich müssten sie in einem sogenannten Kadaverbehälter aufbewahrt werden, bis der „Abdecker“ kommt.

Die Hintertür ist nicht verschlossen. Vier weitere Tiere liegen in einem Vorraum der Masthalle tot am Boden. Sie bluten aus dem Maul. Ein Tier hat einen Abszess am Bein und einen Mastdarmvorfall. Schon hier im Vorraum ist es unglaublich dreckig. Der Boden scheint aus festgetretenem Lehm zu bestehen. Es ist staubig, überall hängen Spinnweben. Auf einer Treppe, die in ein oberes Stockwerk führt, liegt zentimeterhoher, jahrealter Rattenkot. Eine Schiebetür führt in die Masthalle. Der Boden zwischen den Gängen ist dreckig. Man muss durch Schweinekot und -urin waten.

Mitten im Gang zwischen den Buchten liegen vier weitere tote Schweine, von denen eines ebenfalls aus dem Mund blutet.

Somit wären es jetzt 14 Tiere, die die Schrecken der Mast nicht überlebt haben.

Die Buchten, in denen bis zu 12 Schweine vegetieren, sind teilweise stark verkotet. Die Tiere liegen in den eigenen Exkrementen. Ein Schwein kann nicht mehr aufstehen. Es scheint dem Tode nah. Ein anderes hat einen Abszess unter dem Maul. Andere haben Schaum vor dem Maul.

Trinkwasser gibt es hier nicht. Die Schweine können Wasser nur in Form des Futterbreis aufnehmen. Haben sie Durst, müssen sie fressen. Das ist so nicht zulässig und wäre allein schon ein Grund, warum hier keine Tiere gehalten werden dürften. Allerdings ist so etwas gängige Praxis und wird von den Behörden trotz Kenntnis der Gesetzeslage i.d.R. nicht beanstandet. Wir haben zwar ein Tierschutzgesetz, von dem wir meinen, dass es gut sei. Und wir haben eine sogenannte Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. Aber diese Gesetze werden nur allzu oft nicht angewendet.

An dem aktuellen Beispiel sieht man, dass kommerzielle Tierhalter in Deutschland mit Tieren fast alles machen können, was sie wollen. Wird wirklich mal jemand zur Rechenschaft gezogen, ist die Strafe vergleichsweise gering.

Heizlüfter, Abzüge und die komplette Decke der Anlage sind mit zentimeterdickem Schimmel befallen. Wahrscheinlich befinden sich Milliarden giftiger Schimmelsporen in der Luft, die die Tiere schgwächen und töten können.

Haben die Tiere wirklich eine ansteckende Erkrankung, ist es völlig verantwortungslos, dass die toten, aus dem Mund blutenden Schweine hier achtlos im Gang zwischen den Buchten liegen. Jetzt kann man mutmaßen, dass das ja völlig entgegen dem Interesse des Mannes sein würde, denn immerhin will er mit den Tieren ja Geld verdienen. Der Zustand der gesamten Anlage weist jedoch eindeutig darauf hin, dass ihm die Schweine im wahrsten Sinne des Wortes „scheißegal“ sind. Oder er ist hoffnungslos überfordert. Sein Handeln ist in jedem Fall unverantwortlich.

Schlimm genug, dass es überhaupt erlaubt ist, Schweine auf diese Art und Weise zu halten. Schon die legale Form der Intensivtierhaltung ist so grausam, dass man versucht, dem Konsumenten die Eindrücke der Fleischproduktion vorzuenthalten. Aber was hier passiert ist wirklich unbeschreiblich. Trotzdem ist es nichts Ungewöhnliches. Denn gegen Gesetze und Verordnungen wird in fast jedem Tierhaltungsbetrieb verstoßen.

Die Polizei und das Veterinäramt werden noch in der Nacht informiert. Zwei Streifenwagen sind recht schnell zur Stelle. Der Einsatzleiter hält die Zustände für untragbar und ruft seinerseits ebenfalls bei der zuständigen Behörde an. Der Amtsleiter ist nach einer Stunde vor Ort. Es ist jetzt etwa 5 Uhr früh. Im Großen und Ganzen scheint er ebenfalls nicht mit den Vorgängen in diesem Betrieb einverstanden zu sein.

Später erfahren wir, dass die Schweine an der ansteckenden Lungenseuche APP gestorben sind. Insgesamt waren wohl über 30 Tiere betroffen. Für eine Mast mit gerade mal 300 Schweinen ist das nicht wenig. Um so unverständlicher erscheint der sorglose Umgang sowohl mit den lebenden, als auch mit den toten Tieren. Der Mäster bekam die Auflage, die ganze Halle wieder auf Vordermann zu bringen. Ein kostspieliges Unterfangen. Ob er es getan hat und wie hoch die Strafe war, die ihm auferlegt wurde, wissen wir nicht.

Dieser Mensch sollte ein Berufsverbot bekommen. Aber sicher ist, dass das nicht passieren wird. Wie schon gesagt: Man kann in Deutschland fast alles mit Tieren machen. Die Strafen sind einfach zu gering und werden ohnehin fast nie erhoben. Wer solche Zustände nicht dulden möchte, sollte sich ernsthaft Gedanken über sein Konsumverhalten machen.

In diesem Moment sitzen etwa 25 Millionen Schweine in deutschen Massentierhaltungen. 25 Millionen Schweine, die nur leben um zu sterben.

 

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