Aale in der Badewanne gehältert – PETA erstattet Strafanzeige wegen Verdacht auf Tierquälerei

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Kleve / Stuttgart, 4. Mai 2017 – Tiere wie leblose Ware behandelt: Wiederholt hat eine Privatperson Aale über Nacht in der Badewanne in wenig Wasser gehältert, um sie später zu räuchern. Auch andere Fische, wie zum Beispiel eine Schleie, hat der Klevener in der Wanne gehalten und später wieder ausgesetzt. Dies wurde PETA von einem Zeugen gemeldet und anschließend geprüft. Die Tierrechtsorganisation erstattete bei der Staatsanwaltschaft in Kleve umgehend Strafanzeige wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz §17 Absatz 2b. Der Grund: Die Fische sind erheblichen und länger anhaltenden Leiden ausgesetzt und spüren Todesangst. Sie leider unter dem Fang, dem Stress und dem Sauerstoffmangel in der Badewanne. Beim Catch & Release sterben die Fische oftmals trotz des Zurücksetzens.
 
„Fische sind fühlende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten. Sie haben ein komplexes Sozialleben und kommunizieren auf vielfältige Weise. Eine aktuelle Studie zeigt, dass manche Rifffische im Morgengrauen im Chor singen [3].
Fische genießen ihr Leben, und alle ihre Sinne sind hervorragend ausgeprägt“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische bei PETA.

Zahlreiche unabhängige wissenschaftliche Studien über die Anatomie, Physiologie und das Verhalten von Fischen beweisen, dass Fische Angst und Schmerz empfinden. Nur wenige Arbeiten – von angelnden Wissenschaftlern – behaupten, Fische fühlten keinen Schmerz. Erscheint eine solche Studie, erzeugt sie heftige Reaktionen und Widersprüche in der internationalen Forschergemeinde [1]. Das Nervensystem der Fische, ihr Verhalten auf schmerzvolle Reize sowie ihre positive Reaktion auf Schmerzmittel belegen ein Schmerzempfinden. Auch das von der Bundesregierung beauftragte Friedrich-Loeffler-Institut schreibt in seiner Stellungnahme, dass „Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten“. [2]

PETA fordert ein bundesweites Angelverbot. Die Tierrechtsorganisation veranschaulicht das Leid der Tiere in der „Sport“-Fischerei mit folgendem Beispiel: „Stellen Sie sich vor, man bohrt einen Metallhaken durch Ihren Mund und zieht Sie, mit Ihrem ganzen Körpergewicht an diesem Haken hängend, in eine für Sie fremde Atmosphäre, in der Sie nicht mehr atmen können, erschlägt sie oder schneidet sie – teils noch bei Bewusstsein – auf.“
 
[1] http://www.huffingtonpost.com/marc-bekoff/fish-feel-pain_b_8881656.html.
[2] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichung von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
[3] Fish choruses off Port Hedland, Western Australia
Miles J. G. Parsons, Chandra P. Salgado Kent, Angela Recalde-Salas, and Robert D. McCauley
Bioacoustics Vol. 0, Iss. 0,0.

Weitere Informationen:
PETA.de/Fische

Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]

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