Abstimmung über Schließung des Duisburger Delfinariums: PETA fordert Abgeordnete mit großen Plakaten zum „JA“ auf

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Duisburg / Düsseldorf / Stuttgart, 23. Oktober 2014 – Die Stimme den Delfinen geben: Für den 29. Oktober wird im Düsseldorfer Landtag die Abstimmung über den Antrag der Piratenpartei auf Schließung des Duisburger Delfinariums erwartet. PETA Deutschland e.V. appellierte bereits in persönlichen Schreiben an die Politiker, sich für ein Ende der Meeressäugerhaltung in Gefangenschaft einzusetzen. Seit Dienstag hängen nun in der Umgebung des Landtags und auch in Duisburg große Plakate, mit denen die Tierrechtsorganisation die Abgeordneten im Umweltausschuss nochmals nachdrücklich auffordert, mit "JA" zur Schließung des Delfingefängnisses zu stimmen.
 
„Nordrhein-Westfalen hat nun die einmalige Möglichkeit, Delfine und weitere Meeressäuger vor einem entbehrungsreichen Leben in Gefangenschaft zu bewahren“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin bei PETA Deutschland e.V. „Delfine sind hochintelligent und äußerst sensibel. In Indien beispielsweise wurden sie als nicht-menschliche Personen anerkannt. Auch in Deutschland ist es allerhöchste Zeit, das Delfinarium zu schließen und die Tiere in eine betreute Meereslagune zu überführen.“
 
Derzeit appellieren tausende Menschen in NRW per Online-Petition an die Abgeordneten, für die Schließung des Delfinariums zu votieren. Die Politiker sind nun aufgefordert, die Wünsche der Bevölkerung ernst zu nehmen und Delfinen ein artgerechtes Leben im Ozean zuzugestehen.

In Duisburg leben derzeit neun Große Tümmler sowie ein einsamer Amazonas-Flussdelfin. Drei der Tiere sind Wildfänge; insgesamt gab es bei den Delfinen und Kleinwalen bereits mehr als 60 Todesfälle seit Eröffnung des Delfinariums. Das Wasser der Becken ist maximal sechs Meter tief. Täglich finden zwei bis vier Vorstellungen statt, bei denen die Delfine Kunststücke aufführen müssen. Außerdem werden dort Kindergeburtstage veranstaltet, bei denen die Kinder mit einem Schlauchboot über das Wasser gezogen werden – das kann für die kleinen Besucher gefährlich sein, da Delfine Wildtiere sind, die auch angreifen können. Für die Tiere wiederum stellen eingeschleppte Keime oder Fremdkörper, die sie verschlucken könnten, eine Gefährdung dar.
 
Verschiedene renommierte Wissenschaftler sprechen sich deutlich für eine Beendigung der Gefangenhaltung von Delfinen und Walen in Zoos aus. Dabei stützen sie sich auf neueste Erkenntnisse: Beispielsweise sind laut der Meeresbiologin Lori Marino von der Emory Universität in Atlanta nicht Affen, sondern Delfine die intelligentesten Lebewesen neben dem Menschen. Dem Ethikprofessor Thomas White von der Loyola Marymount Universität in Los Angeles zufolge verfügen die Meeressäuger über positive und negative Empfindungen, erkennen einander und sich selbst im Spiegel, gehen analytisch und planmäßig vor und lösen komplexe Aufgaben. Außerdem können sie gefühlsmäßig intensiv und langanhaltend leiden.

In den Ozeanen leben Delfine in großen Sozialverbänden, schwimmen pro Tag bis zu 150 Kilometer weit und tauchen in Tiefen von bis zu 300 Metern.

Weitere Informationen:
PETA.de/Delfinarien
PETA.de/Delfinarien_Hintergrundwissen

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0) 711 – 860 591 529, [email protected]
 

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