Agrarsubventionen umschichten: PETA fordert mehr Geld für Bildung statt Förderung von Tierquälerei und Umweltverschmutzung in Millionenhöhe

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Stuttgart, 30. Juli 2015 – Bildung statt Tierquälerei: Zu Beginn des neuen Schuljahres macht PETA Deutschland e.V. auf die Fehlverteilung der EU-Subventionen aufmerksam. Während es unter anderem an Geldern im Betreuungs- und Bildungssektor mangelt, werden jedes Jahr Agrarsubventionen in Millionenhöhe an große Landwirtschafts- und Schlachtkonzerne und Unternehmen wie Wiesenhof, VION oder Straathof gezahlt, die Tiere ausbeuten, die Umwelt belasten und zerstören, gesundheitsgefährdende und antibiotikabelastete Produkte erzeugen und systemimmanent gegen das Tierschutzgesetz verstoßen. Daher appelliert die Tierrechtsorganisation an die EU-Kommission sowie an verantwortliche Politiker, sich für eine Umschichtung der zur Verfügung stehenden Gelder einzusetzen und durch die Förderung von Bildungseinrichtungen und der bioveganen Landwirtschaft in die Zukunft zu investieren.
 
„Dass durch die Subventionen aktiv Tierquälerei gefördert wird, statt in den Ausbau von Kitas und Schulen zu investieren, ist nicht zu verantworten. In Bildungseinrichtungen steht Kindern oftmals kein gesundes Essen bereit, während gleichzeitig gewissenlose Konzerne wie Wiesenhof, VION oder Straathof in der Summe Millionen für ihre Tierfabriken und Schlachthöfe erhalten“, so Lisa Wittmann, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Die Politik muss endlich die längst überfällige Umschichtung von EU-Geldern beschließen, um zukunftsfähig zu sein.“
 
Das Agrarbudget der EU macht rund 40 Prozent des gesamten EU-Haushaltes aus. Von 2014 bis 2020 stellt die EU der Agrarförderung in Deutschland jährlich etwa 6,2 Milliarden Euro zur Verfügung. Trotz massiver Kritik von verschiedenen Seiten erhalten große Landwirtschaftskonzerne jedes Jahr Förderungen in Millionenhöhe. Auch Unternehmen, denen PETA bereits massive Tierquälereien nachweisen konnte, werden mit hohen Summen gefördert. So wird der Geflügelproduzent Wiesenhof derzeit noch mit über 70.000 Euro, die Schlachtunternehmen VION, Tönnies und Färber mit insgesamt über 70.000 Euro und Schweinezüchter Straathof sogar mit mehr als 600.000 Euro subventioniert. Diese Gelder in Millionenhöhe müssen zukünftig sinnvoll – beispielsweise für die Förderung von Bildungsprogrammen – eingesetzt werden.
Wiesenhof, Straathof, VION und weitere große Zucht- und Mastbetriebe sowie Schlachtfabriken stehen schon seit Jahren wegen systemimmanenter Tierquälerei in der öffentlichen Kritik. Völlig überzüchtete Hühner und Puten müssen zu Zehntausenden in engen Ställen auf ihren eigenen Exkrementen leben. Schweinemütter werden in enge Kastenstände gesperrt, in denen sie sich wochenlang nicht einmal umdrehen können. Nicht selten töten Mitarbeiter überzählige Ferkel, indem sie die kleinen Körper auf den Stallboden schleudern. Weitere Gesetzesverstöße – wie beispielsweise brutales Ausstallen bei Hühnern und Puten oder Fehlbetäubungen im Schlachthof – sind eher die Regel als Ausnahmen. Auch wenn die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden, müssen die Tiere ein Leben voller Entbehrungen fristen und werden nach ihrem kurzen leidvollen Dasein im Schlachthof getötet. PETA setzt sich daher für die biovegane Landwirtschaft ein, die von der EU und vom Bund viel stärker gefördert werden sollte.
 
PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.
 
Die Tierrechtsorganisation setzt sich für eine moderne Definition der Grundnahrungsmittel ein: Bislang wurden hierzu unter anderem Fleisch und andere tierische Produkte gezählt und dementsprechend günstiger besteuert. Doch sollten aus ernährungsphysiologischer, ökologischer und tierrechtlicher Sicht keine tierischen Produkte, sondern pflanzliche Eiweißquellen die Proteine für die menschliche Ernährung liefern. PETA fordert die Politik auf, tierische Produkte aus der Liste der Grundnahrungsmittel zu streichen und dafür gesunde Lebensmittel mit einem verminderten Steuersatz zu belegen.
 
Weitere Informationen:
Veganstart.de
PETA.de/Themen/Ernährung
PETA.de/Wiesenhof
PETA.de/Vion
PETA.de/Fleisch-aus-der-Region
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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