Aktuelle Diskussion zum Jagdgesetz in Thüringen: PETA übergibt mehr als 12.600 Unterschriften für ein Verbot der Fuchsjagd an Ministerin Birgit Keller

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Erfurt / Stuttgart, 1. März 2017 – Für ein Ende des sinnlosen Fuchstötens: Diesen Donnerstag wird erstmals der Referentenentwurf zum neuen Jagdgesetz im Thüringer Landtag vorgestellt und anschließend an die zuständigen Ausschüsse zur weiteren Befassung übergeben. Anlässlich der anstehenden Veranstaltung hat die Tierrechtsorganisation PETA der zuständigen Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Birgit Keller, gestern eine Petition mit 12.673 Unterschriften für ein Verbot der Jagd auf Füchse überreicht. Aufgrund bedeutender tierschutzrelevanter Aspekte setzt sich PETA für ein Ende der Fuchsjagd in Thüringen ein. Laut Tierschutzgesetz muss ein „vernünftiger Grund“ für das Töten eines Tieres vorliegen – bei der Jagd auf Füchse handelt es sich jedoch lediglich um ein blutiges Hobby. Die Tiere dienen den Jägern dabei als lebendige Zielscheibe, denn weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht besteht ein Grund für die massenhafte Bejagung der Beutegreifer.
 
„In Thüringen werden jedes Jahr etwa 20.000 Füchse grundlos und auf grausame Weise von Jägern getötet. Viele Tiere sterben durch Fehlschüsse einen langsamen Tod oder werden in Fallen regelrecht zerquetscht“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Das Töten von Tieren als Freizeitbeschäftigung hat nichts im 21. Jahrhundert zu suchen. Die Politik muss endlich handeln und dem sinnlosen Töten ein Ende setzen.“
 
Bereits im November 2015 fand die Auftaktveranstaltung des „Offenen Diskussionsprozesses“ zum Landesjagdgesetz Thüringen statt. Im Anschluss sind nach Angaben des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft 22 Stellungnahmen eingegangen, die ausgewertet wurden. Auch PETA hatte bereits im Januar 2016 eine ausführliche Stellungnahme eingereicht.
 
Die zum Teil noch immer geäußerten Bedenken gegenüber Füchsen beruhen auf längst widerlegten Annahmen: Die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch die Tiere ist nahezu auszuschließen. Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut, und der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten parasitären Infektionskrankheiten Europas. Die Jagd auf Füchse hat keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden. Auch das vonseiten der Jäger vorgeschobene Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei: Füchse ernähren sich vornehmlich von Mäusen. Populationsrückgänge betroffener Arten wie beispielsweise beim Feldhasen sind überwiegend auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen. Zudem töten Jäger bundesweit selbst jedes Jahr mehr als 200.000 Feldhasen, allein in Thüringen etwa 2.000.
 
Aufgrund dieser Fakten hat die Regierung in Luxemburg bereits im April 2015 ein Verbot der Jagd auf Füchse durchgesetzt. Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst. Als Gesundheitspolizei sind Füchse zudem ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Sie sichern nicht zuletzt auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere erbeuten und Krankheitsherde somit sofort eliminieren. Ein Verbot der Fuchsjagd in Deutschland ist längst überfällig.

Weitere Informationen:
Fuchsjagd-stoppen.de
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]

 

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