Aktuelle GfK-Studie zu Silvester: Dreiviertel der Deutschen wissen, dass Hummer im Kochtopf leiden

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Stuttgart, 29. Dezember 2014 – Das Jahr ohne Tierleid ausklingen lassen: Knapp Dreiviertel der Deutschen sind der Meinung, dass Hummer Schmerzen empfinden. Das zeigt eine neue Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die im Oktober von der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. in Auftrag gegeben wurde. Insbesondere zum Jahreswechsel haben viele Restaurants Hummergerichte im Angebot. PETA freut sich über das eindeutige Umfrageergebnis und appelliert in einem Schreiben an bundesweit 50 ausgesuchte Restaurants, Konsequenzen aus der Studie zu ziehen und vegane Silvestermenüs anzubieten.
 
„Lebendig gekocht zu werden bedeutet einen minutenlangen Todeskampf. Die neue GfK-Studie zeigt, dass ein Großteil der Verbraucher Mitgefühl mit Hummern hat und weiß, dass die Krebstiere Schmerzen empfinden“, so Felicitas Kitali, Fachreferentin für Ernährung bei PETA Deutschland e.V. „Restaurants sollten nun auf das Umfrageergebnis reagieren und ihre Gäste mit einem tierleidfreien Menü ins neue Jahr begleiten. Die Kunden wissen das sicher zu schätzen.“
 
Für die Umfrage wurden bundesweit 1.000 Frauen und Männer ab 14 Jahren befragt. Ganze 72,3 Prozent der Studienteilnehmer beantworteten die Frage „Denken Sie, Hummer leiden, wenn sie lebend gekocht werden?“ mit „Ja“.
 
Etwa eine Million Krebstiere werden jedes Jahr für die Nahrungsmittelindustrie nach Deutschland importiert. Die deutsche Verordnung zum Töten von Hummern schreibt vor, dass die Tiere lebend in siedendes Wasser geworfen oder durch Elektrobetäubung getötet werden müssen. Die Betäubung mittels Strom wird hierzulande kaum angewendet. Laut der deutschen Tierschutzschlachtverordnung dürfen nur Krebstiere und manche Weichtiere wie Schnecken und Muscheln lebendig gekocht werden. Filmaufnahmen von PETA bestätigen, dass es dabei nachweislich mindestens 2,5 Minuten dauert, bis die Tiere tatsächlich tot sind.
 
Internationale Studien beweisen, dass Krebstiere Schmerzen spüren und schmerzvolle Reize gezielt meiden.[1] Neuen wissenschaftlichen Studien zufolge empfinden die Tiere nicht nur Schmerz, sondern auch Angst.[2]

Hummer sind faszinierende Tiere. Sie leben bevorzugt auf felsigem Untergrund und können weite Strecken zurücklegen. Manche Hummer sind Links -, andere Rechtshänder. Sie haben blaues Blut und kauen mit dem Magen. In Deutschland gibt es nur noch wenige Hummer, daher werden sie überwiegend aus Kanada und den USA importiert.

[1] Vgl. Elwood, R.W. (2012). Evidence for pain in decapod crustaceans. Animal Welfare, 21 (2), 23-27(5); The EFSA Journal (2005) 292, 1-46 – Opinion on the “Aspects of the biology and welfare of animals used for experimental and other scientific purposes”; Elwood, R. W. (2011): Pain and suffering in invertebrates? In: Institute of Laboratory Animal Resources Journal. 52(2), S. 175-84; Magee, B. & Elwood, R. W. (2013) Shock avoidance by discrimination learning in the shore crab (Carcinus maenas) is consistent with a key criterion for pain. In : Journal of Experimental Biology. 216, 3, p. 353-358 6 p.
[2] Fossat et al. (2014) Anxiety-like behavior in crayfish is controlled by serotonin. Science 13 June 2014. Vol. 344 no. 6189 pp. 1293-1297

Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Hummer
PDF-Link zur Umfrage
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]
 

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