Lebendig verstümmelt: Angler aus Leer schneidet Krabben mit Zange die Beine ab – PETA erstattet Anzeige

PETA Logo

Leer / Stuttgart, 17. Oktober 2017 – Tierquälerei: Ein Angler hat Anfang Oktober im ostfriesischen Leer noch lebenden Krabben nach dem Fang die Beine mit einer Zange abgetrennt. Sein Begleiter beschrieb die Tat auf Facebook und veröffentlichte ein Foto. PETA liegen Screenshots des inzwischen gelöschten Beitrags vor. Es ist rechtlich vorgeschrieben, dass Krabben bis zu ihrem Tod in Wasser aufbewahrt werden müssen und nur in kochendem Wasser oder mittels Elektroschock getötet werden dürfen. Wegen Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutzschlachtverordnung hat die Tierrechtsorganisation nun Anzeige gegen den Angler beim Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung in Leer erstattet.
 
„Krebstiere fühlen Angst und Schmerz. Krabben, denen bei lebendigem Leib die Beine abgeschnitten werden, leiden furchtbare Qualen und sterben einen langsamen Tod“, so Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Eine solche Tat ist grausam und muss bestraft werden.“
 
Krebstiere leben im Wasser und atmen über Kiemen. Werden sie gefangen, stehen sie unter starkem Stress und leiden unter Luftnot. Dass höhere Krebstiere leidensfähig sind und neben Schmerz auch Angst empfinden, zeigen diverse internationale, wissenschaftliche Studien [1, 2, 3, 4, 5] sowie ein Bericht der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit [6].
 
[1] Hirt, Almuth/Maisack, Christoph/Moritz, Johanna (2016): Tierschutzgesetz. Kommentar. S. 1011 f.
[2] Bickmeyer, Dr. Ulf-Georg (2015): Vergleichende Untersuchungen zur tiergerechten Betäubung oder Tötung von Krustentieren. Online abrufbar unter: https://service.ble.de/ptdb/index2.php?detail_id=32099&site_key=145&stichw=krustentiere&zeilenzahl_zaehler=1#newContent.
[3] Fossat, P., Bacqué-Cazenave, J., Delbecque, J. and Cattaert, D. (2015): Measuring Anxiety-like Behavior in Crayfish by Using a Sub Aquatic Dark-light Plus Maze. Bio-protocol 5(3): e1396. DOI: 10.21769/BioProtoc.1396.
[4] Advocates for Animals (2005): Cephalopods and decapod crustaceans: their capacity to experience pain and suffering. Online abrufbar unter: https://www.onekind.org/uploads/publications/cephalopods-decapod-crustaceans.pdf.
[5] Magee, B. & Elwood, R. W. (2013): Shock avoidance by discrimination learning in the shore crab (Carcinus maenas) is consistent with a key criterion for pain. In: The Journal of Experimental Biology 216. S. 353-358.
[6] EFSA Panel on Animal Health and Welfare (2005): Opinion of the Scientific Panel on Animal Health and Welfare (AHAW) on a request from the Commission related to the aspects of the biology and welfare of animals used for experimental and other scientific purposes, EFSA Journal 2005;3(12):292, 183 pp. doi:10.2903/j.efsa.2005.292.

Weitere Informationen:
PETA.de/Hummer

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 711 860591-529, [email protected]
 

Kontakt

Kontakt
Kopieren