Angorawolle bei Galeria Kaufhof: PETA übt scharfe Kritik an Handelsunternehmen und ruft Kunden zu Protest gegen Tierleid auf

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Köln / Stuttgart, 18. November 2015 – Geschäft mit Tierleid geht weiter: Obwohl bereits über 100 internationale Unternehmen und Designer Angorawolle wegen Tierquälerei ausgelistet haben, verkauft die Warenhauskette Galeria Kaufhof weiterhin Socken und Unterwäsche mit Angorawolle. Undercover-Ermittlungen von PETA Asia deckten erstmals den Lebendrupf, die brutale Schur sowie die katastrophalen Haltungsbedingungen von Kaninchen in China auf. Trotz Verhandlungen mit PETA Deutschland e.V. hat Galeria Kaufhof bisher keinen kompletten Verkaufsstopp für Angorabekleidung verhängt – obwohl die PETA-Veröffentlichungen auch systematische Tierquälerei auf angeblich „zertifizierten“ Angorafarmen enthüllten. Die Tierrechtsorganisation appelliert nun an alle tierliebenden Menschen und Kunden des Unternehmens, sich schriftlich und per Online-Petition an die Geschäftsführung der Galeria Kaufhof GmbH zu wenden und gegen das Leid der Kaninchen zu protestieren.
 
„Die überzüchteten Angorakaninchen werden weltweit in winzige Käfigbatterien gesperrt und alle drei Monate auf Streckbänken für die Schur gefesselt – viele Tiere sterben an Herz-Kreislauf-Problemen“, kritisiert Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA Deutschland e.V. „Galeria Kaufhof handelt inkonsequent: Bei seinen Eigenmarken verwendet das Unternehmen kein Angora mehr, erlaubt es aber noch bei Drittmarken. Wir fordern die Geschäftsführung zu einem vollständigen und unbefristeten Ausstieg aus dem Handel mit Angorawolle auf.“
 
PETA Asia besuchte fünf weitere Angorafarmen in verschiedenen Regionen Chinas, die von unabhängigen Kontrolleuren vorher als „artgerecht“ eingestuft wurden. Dabei entdeckten die Ermittler schockierendes Leid, systematische Vernachlässigung und tödliche Tierquälerei. Im Gegensatz zu den standardmäßigen Farminspektionen waren diese Untersuchungen durchweg unangekündigt. Die Kaninchen wurden an ihren empfindlichen Ohren aus den Drahtkäfigen gezogen und die Arbeiter traten auf ihre Ohren, um die Tiere zu fixieren und gewaltsam zu scheren. Kaninchen, die sogar lebendig gerupft wurden, lagen danach völlig apathisch in ihren winzigen Zellen. In vielen Fällen erhielten die schmerzempfindlichen Tiere keine Behandlung bei schweren und chronischen Infektionen, wunden Stellen, Atembeschwerden, Mangelernährung, Blindheit oder neurologischen Schäden.
 
Die Kontrolle von PETA Asia bewies so das Scheitern der Auditsysteme, auf die so viele internationale Unternehmen und Angorahändler vertrauen. China – ein Land, in dem bisher kein nationales Tierschutzgesetz existiert – liefert nach Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) fast 90 Prozent der weltweit verwendeten Angorawolle. Als Alternativen für Angorawolle bieten sich Viskosefasern, wie Tencel und Modal oder moderne Textilfasern aus Polyacryl, Sojaseide, Baumwollflanell oder Polyester an.
 

Angorakaninchen erhielten keinerlei Behandlung bei schweren und chronischen Infektionen. / © PETA
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Kaufhof-Angora
PETA.de/Angora
PETA.de/Angorakontrolle
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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