Bad Camberg: Lamababy in Wanderzirkus geboren – PETA erstattet Anzeige gegen Circus Barani wegen Tierquälerei

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Bad Camberg / Limburg-Weilburg / Stuttgart, 31. Juli 2015 – Tier-Nachwuchs im laufenden Zirkusbetrieb: Medienberichten zufolge wurde am vergangenen Freitag im Circus Barani ein Lamababy geboren. PETA Deutschland e.V. hat nun Anzeige beim Kreisveterinäramt in Limburg-Weilburg gegen die Zirkusverantwortlichen erstattet. Denn gemäß den Tierschutzrichtlinien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) dürfen hochschwangere und auch säugende Tiere ausdrücklich keinen Reisestrapazen ausgesetzt werden. Die Tierrechtsorganisation hat das Veterinäramt dazu aufgefordert, ein Bußgeldverfahren gegen den Zirkus einzuleiten und den Richtlinien folgend für die Tiermutter sowie das Lamakind umgehend ein Reiseverbot zu verhängen.

„Es ist eine gängige Masche der Zirkusbetriebe, mit Tierbabys Besucher anzulocken“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Dabei gehen die Unternehmen sogar mit hochschwangeren Tieren auf Reisen – entgegen den ausdrücklichen Tierschutzbestimmungen. Auch nach der Geburt müssen Jungtier und Mutter laut Vorgaben für einige Zeit vor Reisestrapazen geschützt werden. Doch wo Tiere nur als Betriebskapital gelten, haben ihr Leben und Wohlergehen keine vorrangige Bedeutung für die Betreiber.“

In den Zirkusleitlinien des BMEL heißt es unmissverständlich: „Das Mitführen von hochtragenden, in der Geburt befindlichen und säugenden Zirkustieren im Reisebetrieb wird grundsätzlich abgelehnt.“ In vergleichbaren Fällen haben die Veterinärämter Landkreis Kelheim im Juni 2012, Stadt Lübeck im Februar 2013, Landkreis Aichach-Friedberg im Juni 2013, das Veterinäramt Ulm im Januar 2014 sowie das Veterinäramt Berlin-Spandau im Juli 2015 nach Anzeige von PETA entsprechende Auflagen erteilt und teilweise Bußgeldverfahren gegen die entsprechenden Schaustellerunternehmen eingeleitet.

Immer häufiger muss PETA die Veterinärämter dazu auffordern, die Tierschutzrichtlinien selbst in Zirkusbetrieben durchzusetzen, die keine Wildtiere mitführen. Denn bei vielen Zirkussen ist auch die Haltung domestizierter Tiere wie Pferde, Rinder oder Ponys mangelhaft. Die Tierrechtsorganisation spricht sich daher grundsätzlich gegen die Ausbeutung der sensiblen Lebewesen zu Unterhaltungszwecken aus. Deutschland sollte in dieser Hinsicht dem Beispiel anderer Staaten folgen: So wurde in Griechenland Anfang 2012 die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben komplett verboten.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Zirkus
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]

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