Bahnverkehr bei Ulm gesperrt nach erneutem Tierausbruch bei Circus Kaiser: PETA fordert Veterinäramt und Polizei auf, Tierhaltegenehmigung zu entziehen

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Ulm / Stuttgart, 3. Juli 2015 – Notorisch unzuverlässig: Nachdem am gestrigen Donnerstag bei Circus Kaiser erneut ein Tier ausbrach, musste der Bahnverkehr zwischen Söflingen und Blaustein zeitweise gestoppt werden. Das Känguru war aus dem in der Nähe gastierenden Zirkusbetrieb entlaufen und geriet auf die Zuggleise. Mit Unterstützung der Bundespolizei wurde es eingefangen und in den Zirkus zurückgebracht. PETA Deutschland e.V. hat jetzt die Polizei UIm und das Veterinäramt erneut dringend aufgefordert, einen Entzug der Genehmigung zur Zurschaustellung von Tieren gemäß § 11 Tierschutzgesetz zu veranlassen. Diese Erlaubnis ist streng an die Zuverlässigkeit des Schaustellers gekoppelt. Erst vor einem Monat hatte sich die Tierrechtsorganisation mit dem gleichen Anliegen an die Polizeidirektion Ulm gewandt. Bei einem Verkehrsunfall Anfang Juni in Süßen musste ein Autofahrer scharf bremsen, um ein aus dem Zirkus ausgebrochenes exotisches Wildrind nicht zu verletzen. Laut Polizeibericht entstand dabei ein Sachschaden in Höhe von rund 4.000 Euro. Der Wanderzirkus sorgt bereits seit Jahren mit entlaufenen Tieren für negative Schlagzeilen. PETA fordert zudem ein gewerbliches Tierhalteverbot für das Schaustellerunternehmen.

„Muss erst, wie bei der tödlichen Elefantenattacke in Buchen, ein Mensch verletzt oder getötet werden, bevor die Behörden endlich handeln?“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland e.V. „Tierausbrüche stehen bei Circus Kaiser nahezu auf der Tagesordnung. Das Maß ist nach diesem Vorfall endgültig voll. Die Behörden müssen umgehend eingreifen, um weitere Unfälle künftig auszuschließen.“

Nach erneuten Tierausbrüchen Anfang Mai in Leinfelden-Echterdingen hatte PETA bereits das Kreisveterinäramt Esslingen auf das hohe Unfallrisiko hingewiesen und aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um Unfälle und Ausbrüche zu verhindern. Weil die Veterinärbehörde jedoch keine Veranlassung sah, etwas zu unternehmen, reichte die Tierrechtsorganisation eine Beschwerde beim Landrat ein.

Bereits 2013, 2014 und 2015 sorgte der Circus Kaiser allein in den Landkreisen Böblingen sowie in Stuttgart für Aufsehen, weil Kamele, Pferde, Bisons, Kängurus und andere Tierarten gleich zu Dutzenden aus ihren kleinen Gehegen ausbrachen und teilweise mithilfe der Polizei wieder eingefangen werden mussten.
PETA spricht sich grundsätzlich gegen die Nutzung von Tieren zu Unterhaltungszwecken aus, denn auch die Haltung von domestizierten Vierbeinern wie Pferden, Rindern oder Ponys ist bei vielen Zirkusbetrieben mangelhaft. Immer häufiger muss die Tierrechtsorganisation die Veterinärämter dazu auffordern, die Tierschutzrichtlinien auch in Zirkusbetrieben durchzusetzen, die keine Wildtiere mitführen. In Griechenland wurde die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben Anfang 2012 gänzlich verboten.

Weitere Informationen:
PETA.de/Chronik_Zirkus_Kaiser
PETA.de/Zirkus
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]

 

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