Bergisches Veterinäramt in Solingen gehört zu den tierfeindlichsten Veterinärbehörden Deutschlands – PETA kürt Tops und Flops 2014

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Solingen / Wuppertal / Stuttgart, 26. Januar 2015 – Mangelndes Engagement für den Tierschutz: Zum Jahresbeginn veröffentlicht PETA Deutschland e.V. heute eine Rangliste der besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2014. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der Tierrechtsorganisation über einen Missstand informiert wurden. Unter den als schlecht bewerteten befindet sich auch das Bergische Veterinäramt in Solingen: Weil der Zoo Wuppertal mit dem Einsatz von Psychopharmaka und zu kleinen Gehegen für Schlagzeilen gesorgt hatte, wollte sich PETA Klarheit über die Vorgänge in der Einrichtung verschaffen und beantragte Akteneinsicht beim zuständigen Bergischen Veterinäramt. Das Veterinäramt sagte die Akteneinsicht schriftlich für Anfang Dezember 2014 zu. Nachdem ein PETA-Mitarbeiter extra aus Stuttgart angereist war, erklärten die Veterinäramtsmitarbeiter jedoch, es gebe zu den angefragten Vorgängen gar keine Akten. Der Mitarbeiter musste ohne neue Erkenntnisse die Heimreise antreten. Da das Veterinäramt mit solch einer abschreckenden Maßnahme offensichtlich Bürger entmutigen will, sich über tierschutzrelevante Vorgänge zu informieren, stellte PETA eine Dienstaufsichtsbeschwerde an die übergeordnete Behörde. Aufgrund der Pflichtversäumung des Amts wählte PETA die Behörde auf die Liste der fünf tierfeindlichsten Veterinärämter des Jahres 2014. Die Tierrechtsorganisation fordert alle Amtsveterinäre und Behörden dazu auf, jede Missstandsmeldung ernst zu nehmen und dem Tierschutz insgesamt einen höheren Stellenwert einzuräumen.
„Diese Negativ-Auszeichnung ist auch als Ansporn zu verstehen, damit sich die Amtsveterinäre im Kreis Solingen künftig engagierter für die Tiere einsetzen“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V. „Eines der Grundprobleme ist, dass es keine neutrale Aufsichtsbehörde gibt, die schlecht arbeitende Amtstierärzte kontrolliert und zurechtweist. Schließlich sind Veterinärämter für die Überwachung des Tierschutzgesetzes zuständig.“

Laut Informationsfreiheitsgesetz des Landes NRW ist es möglich, Akteneinsicht bei Behörden zu beantragen. Das Veterinäramt in Solingen verteidigte außerdem die Gabe von Psychopharmaka an verhaltensgestörte Tiere im Zoo Wuppertal und äußerte sich abweisend bezüglich der Umsetzung der seit Mai 2014 deutlich höheren Mindeststandards für Schimpansenhaltungen.
 
Die Tierrechtsorganisation steht täglich in Kontakt mit Veterinärbehörden, um Tierschutzmissstände und Fälle von Tiermissbrauch zu melden und zu verfolgen. Dabei konnte die Organisation 2014 in kooperativer Zusammenarbeit mit Amtstierärzten in vielen Fällen sehr gute Erfolge für die Tiere erzielen. Von zahlreichen Veterinärbehörden jedoch werden das Tierschutzgesetz bzw. die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nur unzureichend umgesetzt.
 
Seit 2012 kürt PETA jährlich die aus Tierschutzsicht negativ oder positiv aufgefallenen Veterinärbehörden.

Weitere Informationen:
PETA.de/Veterinaerämter2014
Veganblog.de/Psychopharmaka-Geständnis-im-Zoo-Wuppertal
PETA.de/SchimpansenWuppertal
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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