Bonde bremst Vorstoß für ein Heimtierschutzgesetz aus: PETA übt scharfe Kritik an Baden-Württembergs Umweltminister

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Stuttgart, 29. Juli 2015 – Hamster, Meerschweinchen, Katzen, Vögel & Co in deutschen Haushalten besser schützen: Die Landestierschutzbeauftragte Dr. Cornelie Jäger arbeitet derzeit an einem bundesweiten Vorstoß für eine Verordnung zum Schutz von sogenannten Heimtieren. PETA Deutschland e.V. fordert bereits seit Jahren ein entsprechendes Gesetz. Jäger wollte der Landesregierung ihren Entwurf in den nächsten Wochen vorlegen. Ausgerechnet der für den Tierschutz zuständige grüne Landwirtschaftsminister Bonde bremst Jäger jedoch aus – und das, obwohl die Grünen ihren Wählern in ihrem Wahlprogramm genau diese Maßnahme versprochen hatten. Er ließ erklären, dass das Land weder eine Verordnung noch ein Gesetz zum Schutz von Heimtieren plane; er sähe die Zuständigkeit beim Bund. Die Tierrechtsorganisation übt scharfe Kritik an Bondes ablehnender Haltung. Nicht zuletzt, weil es PETA im April des Jahres in einer bahnbrechenden Recherche gelang, die tierquälerische Massenproduktion von Kleintieren für den deutschen Heimtierhandel aufzudecken. Die Tierrechtsorganisation fordert den Minister auf, sich als zuständige Tierschutzinstanz für eine Heimtierschutzverordnung einzusetzen und die Landestierschutzbeauftragte Jäger in ihren Bestrebungen zu unterstützen.
„Sogenannte Heimtiere leben bisher in einem rechtsfreien Raum. Zum Beispiel werden soziallebende Tiere wie Vögel oftmals einzeln gehalten oder müssen in winzigen Käfigen ausharren“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V. „Tierfreunde in ganz Deutschland warten sehnsüchtig auf das längst überfällige Heimtierschutzgesetz.“
PETA macht darauf aufmerksam, dass in Deutschlands Wohnzimmern etwa 9,5 Millionen Kleintiere und Vögel gehalten werden. Eine von der Tierrechtsorganisation im April dieses Jahres veröffentlichte mehrmonatige Recherche in den Zuchtanlagen für Tiere, die für den deutschen Heimtiermarkt „produziert“ werden, brachte erschütternde Ergebnisse zutage. Die Tiere wurden derart vernachlässigt, dass ein großer Teil von ihnen bereits in den Anlagen verstorben war, verdurstete oder Verletzungen und Erkrankungen aufwies. All diese Tiere werden kaum durch Gesetze geschützt, sondern wie billige Ware vermehrt, um die enorme Nachfrage zu decken. Von den überlebenden Kleintieren landen viele bei unwissenden Haltern in teils winzigen Käfigen, ohne artgerechtes Futter und ohne die notwendigen Sozialkontakte zu ihren Artgenossen.
 
In der Schweiz schreibt die Tierschutzverordnung bereits konkrete Mindestvorgaben an die Haltung von sogenannten Haustieren vor. So ist dort neben der Angabe von Mindestmaßen für Käfige auch geregelt, welche Tiere nicht einzeln gehalten werden dürfen oder ob Bade- oder Buddelgelegenheiten obligatorisch sind.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Heimtierhandel
PETA.de/Heimtierschutzgesetz
PETA.de/Zoohandel
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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