Umweltausschuss im Bundestag entscheidet über Wildtierverbot im Zirkus: PETA fordert SPD auf, Wahlversprechen einzuhalten

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Stuttgart, 20. Juni 2017 – Der Umweltausschuss des Bundestages stimmt am morgigen Mittwoch über einen Antrag der Partei DIE LINKE ab, Wildtiere im Zirkus zu verbieten (DS 18/12088). PETA hat in einem Schreiben an die Mitglieder des Ausschusses appelliert, dem Antrag zuzustimmen und die Tierquälerei in der Manege endlich zu verbieten. SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellen im Umweltausschuss die Mehrheit der Sitze und haben sich vor der Bundestagswahl eindeutig für ein Verbot von Wildtieren im Zirkus ausgesprochen. Insbesondere von der SPD erwartet die Tierrechtsorganisation nun Unterstützung für den Antrag, weil gerade die Partei in den vergangenen Jahren wiederholt für ein Verbot plädiert hat.

„Die vergangenen vier Jahre waren eine Nullnummer für den Tierschutz. Jetzt besteht die Chance, wenigstens eine kleine Verbesserung zu erreichen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA. „Es wäre bedauerlich, wenn sich die SPD auch in der Frage nach einem Wildtierverbot der CDU unterordnet und die Abgeordneten entgegen ihrer eigentlichen Überzeugung abstimmen.“

In der vergangenen Woche haben die Parlamente von Rumänien und Lettland Wildtiere im Zirkus verboten – insgesamt sind es nun mehr als 20 EU-Länder, die bestimmte Tierarten im Zirkus untersagen. Deutschland entwickelt sich daher zum bevorzugten Ziel für Zirkusse, deren mangelhafte Tierhaltung in den Herkunftsländern nicht erlaubt ist. Neben der Bundestierärztekammer hat sich auch der Bundesrat bereits drei Mal für ein Verbot von bestimmten Tierarten im Zirkus ausgesprochen. Einer repräsentativen forsa-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 Prozent der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere nicht artgerecht im Zirkus gehalten werden können.

Nach wie vor werden hunderte Elefanten, Giraffen, Tiger und viele andere Wildtierarten auf Lkws durch Deutschland gefahren, unter mangelhaften Bedingungen gehalten und mit der Peitsche oder dem sogenannten Elefantenhaken dazu gezwungen, unnatürliche Bewegungsabläufe vorzuführen. Experten und mittlerweile sogar Behörden bestätigen, dass beispielsweise Elefanten nur mit Gewalt zum Gehorsam gezwungen werden können. Zahlreiche Videos zeigen die brutalen Misshandlungen von Tieren im Zirkus. Auskünfte der Bundes- und einiger Landesregierungen haben ergeben, dass durchschnittlich bei etwa jeder zweiten behördlichen Kontrolle Missstände bei der Tierhaltung festgestellt werden – obwohl die zugrundeliegenden Richtlinien veraltet sind.

Weitere Informationen:
PETA.de/Zirkus
PETA.de/Wildtierdressur

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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