Circus Carl Busch mit umstrittener Elefantendressur in Bayreuth: PETA appelliert an die Stadtverwaltung, ein kommunales Wildtierverbot einzuführen

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Bayreuth / Stuttgart, 1. Oktober 2015 – Rechtliche Rückendeckung für den Tierschutz nutzen: Der ab morgen in Bayreuth gastierende Circus Carl Busch sieht sich wegen der Mitführung zweier verhaltensgestörter Elefanten mit schweren Vorwürfen der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. konfrontiert. 2012, 2013 und 2014 wurden bei mehreren Gastspielen Ausbrüche von Elefanten registriert sowie Misshandlungen der Tiere durch das Zirkuspersonal. Die umfangreiche Historie erheblicher Missstände und Tierquälereien bei der Elefantenhaltung hat bereits zu mehreren Bußgeldverfahren gegen Circus Carl Busch geführt. PETA appelliert nun – insbesondere im Hinblick auf die tödliche Attacke durch den ausgebrochenen Elefanten des Circus Luna am 13. Juni 2015 in Buchen –  an die Bayreuther Stadtverwaltung, eine Initiative für ein kommunales Verbot von Wildtieren im Zirkus zu starten. Dafür übersandte die Tierrechtsorganisation der Behörde ein erstinstanzliches Urteil des Verwaltungsgerichts München (Az. M 7 K 13.2449), wonach ein solches Verbot rechtmäßig ist.
 
„Das Urteil aus München gibt Städten, die ihre Flächen nicht an Zirkusbetriebe mit Wildtieren vermieten wollen, Rechtssicherheit“, so Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA Deutschland e.V. „Jetzt sollten die Verantwortlichen in Bayreuth ein Zeichen für den Tierschutz setzen und Elefanten, Löwen und Bären im Zirkus endlich verbieten.“
 
Bei den 2014 in Köln, Bremen und Coburg abgehaltenen Gastspielen des Circus Carl Busch durften die Elefanten nicht in der Manege auftreten – die Städte hatten bereits entsprechende Regelungen für den Tierschutz umgesetzt. PETA weist darauf hin, dass der Zirkus für seine notorisch mangelhafte Elefantenhaltung bekannt ist. Weil die Elefanten immer wieder nächtelang auf dem Zirkustransporter ausharren mussten – teilweise bei eiskalten Temperaturen – wurde der Zirkus auf Betreiben der Veterinärbehörden in Wiesbaden und Darmstadt Ende 2010 zu Bußgeldern verurteilt. Im November 2011 und März 2012 unterrichtete PETA das Stuttgarter Veterinäramt über die mangelhafte Gehegeausstattung und die Haltung an blanken Fußketten.
 
PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod. Bezüglich exotischer Wildtierarten wie Elefanten, Tiger oder Affen spricht sich auch die Bundestierärztekammer sowie der Bundesrat für ein Verbot aus, ebenso wie die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Einer aktuellen repräsentativen FORSA-Umfrage vom Mai 2014 zufolge vertreten 82 % der Deutschen die Auffassung, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können. 17 europäische Länder wie beispielsweise Belgien, Österreich und Griechenland haben bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. PETA übt in dem Zusammenhang scharfe Kritik an der CDU/CSU-Fraktion, die als einzige Partei im Bundestag ihre Zustimmung zu einem Wildtierverbot verweigert.
 

Leben auf Asphalt und im LKW-Anhänger: Elefant Carla bei Circus Carl Busch / © PETA
 
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
Chronik über Circus Carl Busch
PETA.de/Wildtierdressur
PETA.de/Zirkus
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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