Circus Krone gibt Elefanten ab: PETA begrüßt ersten Schritt und fordert Ende aller Wildtierdressuren

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Stuttgart, 29. März 2019 – Circus Krone hat zwei der fünf Elefanten in den Ruhestand geschickt. In dem spanischen Tierpark „El Castillo de la Guardas“ sollen sich zunächst alle fünf Elefanten des Zirkusunternehmens gemeinsam eingewöhnen. Der Zirkus zieht jedoch in Erwägung, drei der Tiere später zurückzuholen und erneut auftreten zu lassen. Auch sei für das aktuelle Programm zunächst ein anderer Elefant „gemietet“. PETA begrüßt die längst überfällige Abgabe der Elefanten als ersten Schritt hin zu einem tierfreien Zirkus. Erst kürzlich hat die Tierschutzorganisation Circus Krone gemeinsam mit über 15 Organisationen und Prominenten in einem offenen Brief erneut aufgefordert, die Elefanten in Rente zu schicken. PETA appelliert zudem an den Zirkus, auch die Raubtierdressur endlich einzustellen.
 
„Wir freuen uns, dass den Elefanten nun endlich die ständigen Torturen im Zirkus erspart werden. Krone geht es angeblich um das Wohl der Tiere. Dann sollte das Zirkusunternehmen konsequenterweise alle fünf Elefanten in dem spanischen Tierpark lassen und auch die Raubtiere nicht mehr länger in der Manege zur Schau stellen“, so Biologin Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.
 
Tierleid bei Circus Krone
Videoaufnahmen und behördliche Dokumente bestätigen Jahr für Jahr gravierendes Tierleid bei Circus Krone. Ein Video zeigt nicht nur die Verhaltensstörungen der Elefanten, einiger Pferde und Löwen, sondern gibt auch einen Einblick in den gewaltvollen Umgang mit vielen Tieren: Die Elefanten werden jede Nacht an zwei Beinen fixiert und mit dem Elefantenhaken – einem Stock mit spitzem Metallhaken – gequält, damit sie gehorchen. Die Raubkatzen müssen Peitsche und Stock fürchten, wenn sie die eintönigen Tricks in der Manege verweigern. Veterinärbehörden, Staatsanwaltschaften und behördliche Gutachter stellten bei Circus Krone in den vergangenen Jahren wiederholt gravierende Missstände bei der Tierhaltung fest. Auf ihrer Internetseite PETA.de/CircusKrone hat die Tierschutzorganisation Auszüge davon veröffentlicht.
 
„Immer wieder zeigt Deutschlands größtes Zirkusunternehmen, wie rücksichtslos die Tiere bis zum Äußersten ausgebeutet werden“, so Würz. Erst im März starb Nashornbulle Tsavo, der bis zu seinem Tod trotz schwerer Erkrankung noch den Besuchern vorgeführt wurde. Ende 2017 starb Elefantenkuh Delhi kurz nach der Tournee. Anfang Juni 2018 entkam Elefantendame Kenia bei einem Gastspiel in Neuwied und lief über eine vielbefahrene Straße vorbei an Kindern durch ein Wohngebiet. Im folgenden Monat stürzte ein Elefant bei einem Gastspiel in Osnabrück in den Zuschauerbereich.

Zukunft ohne Tierdressuren
Andere Zirkusgrößen machen es vor: Der Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus, der ehemals größte Zirkus in den USA, stellte den Betrieb nach jahrzehntelangen Protesten von Tierschützern und aufgrund rückläufiger Besucherzahlen 2017 ein. Circus Roncalli verabschiedete sich bereits in den 90ern von Wildtierdressuren und ist seit 2018 gänzlich tierfrei. In 27 europäischen Ländern, beispielsweise Belgien, Österreich und den Niederlanden, sind bereits bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus verboten. Die Bundestierärztekammer, der Bundesrat und zwei Drittel der Deutschen fordern seit Jahren ein Verbot von Wildtieren im Zirkus.

PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht da, um uns zu unterhalten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft. PETA fordert ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus, denn die Unterbringung in kleinen Gehegen, die ständigen Transporte sowie die von Gewalt und Zwang geprägte Dressur führen zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oftmals zu einem frühen Tod.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/CircusKrone
PETA.de/KroneChronik
PETA.de/Tierverbot-Zirkus
 
Kontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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