Corona-Pandemie als Chance für mehr Mitgefühl: PETA appelliert an Memminger Oberbürgermeister, Fischertag abzusagen

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Schutz von Mensch und Tier

 
Memmingen / Stuttgart, 31. März 2020 – Zeichen für ein gesundes Miteinander setzen: Vergangene Woche wandte sich PETA per Mail an Manfred Schilder und appellierte an den Memminger Oberbürgermeister, den für den 18. Juli angekündigten Fischertag abzusagen. Die Tierrechtsorganisation fordert bereits seit Jahren, die Veranstaltung aus Tierschutzgründen abzuschaffen. Zur Unterhaltung der Teilnehmer und Zuschauer werden beim Fischertag in Memmingen jedes Jahr Hunderte sensible Wirbeltiere getötet. Derzeit gefährdet zudem die rasante Ausbreitung des Coronavirus die Gesundheit aller. Selbst wenn die aktuellen Einschränkungen in den kommenden Monaten gelockert werden sollten, birgt die Veranstaltung aufgrund der Menschenmassen ein hohes Infektionsrisiko für Teilnehmer und Zuschauer. Daher fordert PETA, den Fischertag zum Schutz von Mensch und Tier abzusagen.
 
„Wir appellieren an Oberbürgermeister Schilder, den Memminger Fischertag bereits jetzt abzusagen und so Menschen und Tiere vorausschauend zu schützen“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Wassertiere bei PETA. „Corona kann auch eine Chance für einen mitfühlenderen Umgang mit allen Lebewesen sein.“
 
Fischertag aus PETAs Sicht rechtswidrig
PETA protestiert bereits seit vielen Jahren gegen den Memminger Fischertag und bewertet die Veranstaltung auch unabhängig von der aktuellen Krisensituation als rechtswidrig. Laut Paragraf 17 Absatz 1b des Tierschutzgesetzes muss für das Töten eines Wirbeltieres ein „vernünftiger Grund“ vorliegen. Ziel des Wettfischens in Memmingen ist es, die schwerste Forelle mit einem Kescher zu fangen, um den Titel „Fischerkönig“ zu erhalten – da somit der Wettbewerb im Vordergrund steht, ist die Veranstaltung aus PETAs Sicht gesetzeswidrig.
 
Studien belegen bereits seit 2003, dass Fische Schmerzen empfinden. Bis heute bestätigen dies zahlreiche weitere Studien weltweit. Auch das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, kam 2013 zu dem Schluss, „dass Fische zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollen.“ [1]
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 
[1] Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose), 2013.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fischertag
 
Pressekontakt:
Carolin von Schmude, +49 711 860591-528, [email protected]

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