Die Schweinehölle von Günthersdorf: PETA bittet Landtagsabgeordnete, Leid der Tiere zu beenden

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Potsdam / Günthersdorf / Stuttgart, 18.9.2017 – Kranke und sterbende Ferkel, zentimeterhoch mit Kot verdreckte Buchten: Seit Monaten leiden Schweine in einem Mastbetrieb der Agrargenossenschaft e.G. Günthersdorf unter tierschutzwidrigen Haltungsbedingungen – unter den Augen des zuständigen Veterinäramtes. PETA hat den Betreiber und das Amt bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt/Oder angezeigt. Nun bittet die Tierrechtsorganisation die Abgeordneten im brandenburgischen Landtag in einem Schreiben, sich dafür einzusetzen, das Leid der Schweine in der Niederlausitz zu beenden. Daneben müsse aufgeklärt werden, wie die Behörde derart gravierende Missstände offenbar über Monate hinweg tolerieren konnte.
 
„Die Zustände in tiernutzenden Betrieben sind branchenübergreifend schlimmer als jemals zuvor“, so Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei PETA. „Wir bitten die Abgeordneten, sich mit uns dagegen zu wehren, dass der Tierschutz weiter mit Füßen getreten wird.“
 
PETA hatte Anfang des Jahres und erneut Ende Juni Bildmaterial aus dem Betreib der Agrargenossenschaft Günthersdorf zugespielt bekommen und veröffentlicht. Es zeigt neben unhaltbaren hygienischen Zuständen und toten Tieren etliche unterschiedlich alte Tiere, die im so genannten Hundesitz verweilen, der unter anderem ein Anzeichen für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch schlechtes Stallklima, zum Beispiel hohe Ammoniakwerte, sein kann. Ein Schwein weist eine eitrige Augenentzündung auf, andere Tiere sind mit Kratzern übersät. Zudem wurden Schweine mit blutenden und teils abgebissenen Ohren und Schwänzen vorgefunden – ein Anhaltspunkt dafür, dass die Haltungsbedingungen wohl zu Kannibalismus unter den Tieren geführt hat. Ein totes Tier wird auf dem Video bereits von seinen Artgenossen angeknabbert. Tote Tiere wurden sogar einfach draußen vor dem Stall liegen gelassen. Die Sauen, die zur Zucht benutzt werden, sind in extrem engen Kastenständen (gemessen wurden etwa 58 cm) so dicht nebeneinander fixiert, dass sie nicht einmal Platz haben, um ihre Beine auszustrecken – obwohl dies gesetzlich vorgeschrieben ist.
 
Der Landtag Brandenburg hat den Fall mittlerweile auf die Tagesordnung des Ausschusses für Europaangelegenheiten, Entwicklungspolitik und Verbraucherschutz am kommenden Mittwoch gesetzt
 
PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder auf Fischerbooten. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.

Das Videomaterial kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Schweinezucht-Guenthersdorf
PETA.de/Schweineleben-in-Deutschland
Veganstart.de

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

 

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