Dillenburg: Zwei Verletzte durch Kutschunfall – PETA fordert Kutschenverbot von Landrat Wolfgang Schuster im Lahn-Dill-Kreis

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Dillenburg / Stuttgart, 17. Januar 2020 – Vermeidbarer Unfall: Am Mittwoch sind bei einem Unfall mit einer Pferdekutsche in Dillenburg eine Frau und ihre Begleiterin verletzt worden. Die 25-jährige Kutscherin war in Begleitung einer 17-Jährigen mit dem von zwei Pferden gezogenen Gefährt in einem Wald bei Niederscheld unterwegs. Als ihnen ein Auto entgegenkam und stoppte, um das Gespann vorbeifahren zu lassen, erschraken sich die Pferde und scheuten. Beide Frauen stürzten dadurch von der Kutsche und kamen verletzt ins Krankenhaus. PETA appelliert angesichts dieses Vorfalls an Landrat Wolfgang Schuster, ein Verbot von Pferdekutschen im Lahn-Dill-Kreis zu prüfen. Die Tierrechtsorganisation warnt seit vielen Jahren vor den Risiken bei der Nutzung von Pferden vor Kutschen.
 
„Dieser Vorfall zeigt erneut, dass die Risiken bei Kutschfahrten unkontrollierbar sind. Pferde sind Fluchttiere und können selbst bei geringen Störungen leicht in Panik geraten“, so Jennifer Kuret, Fachreferentin bei PETA. „Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist ein Verbot von Pferdekutschen.“
 
2018 wurden bei insgesamt 33 Unfällen in Deutschland sechs Menschen getötet und mindestens 62 verletzt – viele von ihnen schwer. Darüber hinaus starben vier Pferde, vier weitere Tiere verletzten sich. Die mit Abstand häufigste Unfallursache war ein Erschrecken eines oder mehrerer Pferde.
 
Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass die häufig schweren Verläufe der Unfälle vor allem auf fehlende Sicherungsvorrichtungen wie Gurte und Airbags sowie mangelhafte Beleuchtung und unzureichende Bremssysteme zurückzuführen sind. Rothenburg ob der Tauber beschloss 2010 nach einem schweren Pferdekutschenunfall ein Kutschverbot im Innenstadtbereich, das der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte.
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass sie uns unterhalten. Die Tierrechtsorganisation setzt sich auch aus Tierschutzgründen für ein Verbot von Pferdekutschen ein. Eine tiergerechte Lebensweise wird Pferden vor Kutschen verwehrt. Pferde sind sehr sensible und soziale Lauftiere, die in einer Herde leben möchten. Sie benötigen gutes Futter und stets frisches Wasser, Pflege und medizinische Versorgung. Selbstverständlich sollten zudem natürliches Sonnenlicht und frische Luft zur Verfügung stehen. Wenn diese essenziellen Haltungsvoraussetzungen nicht oder nur unzureichend gegeben sind, bedeutet das für die Tiere ein leidvolles Leben und führt auf Dauer zu lebensgefährlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Ein Pferd in guter Haltung kann 35 Lebensjahre und mehr erreichen.
 
PETA setzt sich gegen Speziesismus ein: eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 

Pferdekutschenunfälle fordern immer wieder Opfer bei Mensch und Tier. / © 112-magazin.de
 
Das druckfähige Motiv steht hier zum Download zur Verfügung.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Pferdekutschen
PETA.de/Pferdekutschenunfaelle
 
Pressekontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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