Dresdner WM-Orakel Jolanda: PETA fordert Freiheit für Fischdame

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Küchenzentrum ist keine Heimat für einen Amazonas-Fisch

 
Dresden / Stuttgart, 21. Juni 2018 – Anlässlich der Fußball-WM soll Fischdame Jolanda im Küchenzentrum Dresden den Ausgang aller WM-Spiele mit deutscher Beteiligung vorhersagen. Jolanda ist ein Arowana, auch Silbergabelbart genannt, die im Amazonas Brasiliens zu Hause sind. Bei der Jagd können sie aus dem Wasser springen, um ihre Beute zu fangen. Zu dem Spiel Deutschland gegen Schweden wird Jolanda am Freitag befragt. PETA hat sich nun in einem Schreiben an den Geschäftsführer des Küchenzentrums gewendet. Die Tierrechtsorganisation bittet darum, Jolanda in einem Reservat im Amazonas auszuwildern oder – sollte das nicht möglich sein – ihr ein artgerechteres Zuhause in einem Großaquarium mit mehreren Artgenossen zu ermöglichen und sie nicht länger als Orakel einzusetzen.
 
„Jolanda ist in einem kleinen Teich im Küchenzentrum Dresden eingesperrt – das ist keine würdige Heimat für einen so großen, geselligen Raubfisch“, sagt Meeresbiologin Dr. Tanja Breining von PETA. „Tiere als WM-Orakel zu nutzen, mag für manche Menschen unterhaltsam sein, für intelligente Tiere wie Fische oder Kraken bedeutet es Gefangenschaft und Einsamkeit.“
 
Arowanas sind gesellige Fische, die bis zu 1,20 Meter lang und 20 Jahre alt werden können.
Die männlichen Tiere sind Maulbrüter. Sie tragen die Eier und Jungtiere 50 bis 60 Tage im Mund und entlassen die kleinen Fische erst wieder, wenn sie etwa zehn Zentimeter lang sind. Von einer Haltung in Privataquarien wird in der Fachliteratur abgeraten. Weil Arowanas nicht leicht zu züchten sind, handelt es sich bei vielen Tieren in Aquarien um Wildfänge. Es wird vermutet, dass viele Männchen getötet werden, um an die Jungfische zu gelangen [1].
 
Biologen haben wiederholt gezeigt, dass Fische Werkzeuge nutzen, durch Beobachtung lernen und unterschiedliche Persönlichkeiten haben. Fische empfinden Schmerzen, haben ein Bewusstsein, sind lernfähig und kooperieren auch mit Fischen anderer Arten [2].
 
PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten, wir an ihnen experimentieren oder sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten.
 
[1] Moreau, MA; Coomes, OT. (2006): Potential threat of the international aquarium fish trade to silver arawana Osteoglossum bicirrhosum in the Peruvian Amazon. ORYX, Vol. 40, pp 152-160.
[2] Balcombe, J. (2018): Was Fische wissen: Wie sie lieben, spielen, planen: unsere Verwandten unter Wasser. Verlag: mare, 352 S.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische
PETA.de/Fische-in-Aquarien-nein-Danke
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 711 860591-529, [email protected]

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