Duhner Wattrennen: PETA plakatiert in Cuxhaven gegen Pferdeleid

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Cuxhaven / Stuttgart, 7. Juli 2017 – „Pferderennen sind grausam!“: Dieser Spruch prangt den Cuxhavenern seit heute auf Großplakaten in der Innenstadt entgegen. Darüber ist ein brutal eingeschnürtes Pferd mit Scheuklappen und weit aufgerissenem Mund zu sehen. Das Bild wurde beim Duhner Wattrennen geschossen. Der Absender: PETA. Der Hintergrund: Mit der Aktion möchte die Tierrechtsorganisation auf die tierschutzwidrigen Methoden beim Pferderennen hinweisen, das am 16. Juli erneut ausgerichtet wird. Bereits 2014 hatte sie zahlreiche Missstände bei der Veranstaltung dokumentiert und darauf hin Strafanzeige erstattet. Vom Oberstaatsanwalt hieß es damals, dass „Anhaltspunkte für Tierquälereien“ vorlägen. Trotz angeblich verschärfter Kontrollen durch Veranstalter und Behörden stellte ein Expertengutachten beim Rennen 2016 wieder zahlreiche Tierquälereien fest. Die Tierrechtsorganisation stellte daraufhin erneut Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Stade – die Ermittlungen dauern an. Weil die bisherigen Aufdeckungen und strafrechtlichen Maßnahmen zu keiner Einsicht bei Veranstalter und Lokalbehörden geführt haben, setzt PETA nun auf eine verstärkte Aufklärung der Öffentlichkeit. Die Plakate sollen die Cuxhavener für das Leid der Tiere bei Pferderennen und insbesondere beim Duhner Wattrennen sensibilisieren. PETA hofft, dass die Bürger der Tierquälerei eine Absage erteilen und dem Rennen fern bleiben. Die Buchung einer dritten Werbefläche an der Brockeswalder Chaussee wurde vom Eigentümer abgelehnt. Die Tierrechtsorganisation setzt sich für ein Ende von Pferderennen ein, weil solche Veranstaltungen untrennbar mit erheblichem Tierleid verbunden sind – selbst wenn alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
 
„Veranstalter und Veterinärbehörden haben nachdrücklich unter Beweis gestellt, dass sie dem Profit einen höheren Stellenwert einräumen als dem Tierschutz. Wir werden uns für ein Ende des Duhner Wattrennens einsetzen, denn Tierquälerei,  zudem zu Unterhaltungszwecken, hat keine Existenzberechtigung“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.
 
PETA hatte Fotos vom Duhner Wattrennen 2014 von unabhängigen und renommierten Pferdeexperten auswerten lassen. Die Fachleute – Fachbuchautor Dr. Gerd Heuschmann sowie der ehemalige Rennbahntierarzt und Fachtierarzt für Pferde, Dr. Maximilian Pick – verurteilen vor allem die Zäumung und die Gebisse, die bei der Veranstaltung zum Einsatz kommen. Dazu Dr. Pick: „Diese Gebisse sind Tierquälerei pur, paradoxerweise jedoch laut Trabrennordnung erlaubt. Zudem wurde die Zunge bei manchen Pferden am Unterkiefer tierquälerisch angebunden und ist durch die Abschnürung bereits dunkelblau angelaufen. Ohrstöpsel, Blender und Scheuklappen behindern die Sicht und akustische Wahrnehmung der Tiere. Das Schlimmste ist, dass die so zusammengeschnürten, panischen Pferde dann auch noch mit der Peitsche rücksichtslos bis zu dreimal geschlagen werden dürfen.“ Nach dem Rennen 2016 wurden Dr. Pick von PETA über 50 Aufnahmen zur Erstellung eines Sachverständigengutachtens vorgelegt. Das Gutachten belastet die Verantwortlichen schwer, da trotz der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen auch bei dem letztjährigen Rennen offensichtlich nur wenige Pferde im Einklang mit den geltenden Richtlinien und Gesetzen eingesetzt wurden.
 
Die Tierrechtsorganisation setzt sich für ein konsequentes Ende des Pferderennsports in Deutschland ein. Häufig werden bereits zwei- oder dreijährige Pferde an den Start geschickt, obwohl sich die Tiere noch im Wachstum befinden. Die Folgen sind oft Sehnenschäden und Knochenbrüche, weil der Bewegungsapparat noch nicht richtig ausgebildet ist. Zum Alltag von sogenannten Rennpferden gehört es, dass wiederholt mit der Peitsche auf sie eingeschlagen wird und sie – vor allem bei Trabrennen – durch den Einsatz von scharfen Gebissen und tierquälerischen Hilfsmitteln wie Ausbinder, Seitenstangen, Ketten, Zungenbändern, Ohrenstöpseln und Scheuklappen gefügig gemacht werden. Die Tiere leiden außerdem unter der überwiegenden Boxenhaltung ohne Weidegang oder ausreichenden Kontakt zu Artgenossen.

Weitere Informationen:
PETA.de/Duhner-Wattrennen
PETA.de/Pferderennen

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 711 860591-528, [email protected]

 

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