Elefantenquälerei im Zoo: Stadt Hannover verhindert Aufklärungsaktion von PETA

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Hannover / Stuttgart, 6. Juli 2017 – Kritik am Zoo unerwünscht: Um die Menschen in Hannover über die Misshandlungen der Elefanten im Zoo zu informieren, hatte PETA für diese Woche mehrere Großplakate an Hauptstraßen gebucht. Doch sämtliche Flächen wurden im Laufe der vergangenen 14 Tage storniert, weil die Stadt Einspruch gegen die Plakatbuchungen geltend machte. So sollte unter anderem eine Litfaßsäule nahe dem  Haupteingang und ein Poster am Nebeneingang des Zoos plakatiert werden. Zuletzt wurde ein Großplakat auf der Zufahrtsstraße Clausewitzstraße zum Zoo storniert, weil die Stadt ein Veto bei dem Werbeflächenvermarkter einlegte. Das von der Tierrechtsorganisation gebuchte Motiv zeigt den Arm eines Mannes im Zoo Hannover mit Elefantenhaken in der Hand und dem Text „Mit diesem Folterwerkzeug werden Baby-Elefanten im Zoo Hannover gequält“. PETA kritisiert  die Stadt Hannover für ihr Vorgehen. Sie wirft den Verantwortlichen vor, den demokratischen Meinungsbildungsprozess zu behindern und den Zoo dabei zu unterstützen, die Misshandlungen der Elefanten unter den Teppich zu kehren. Die Organisation kündigt an, die Aufklärungskampagne in Hannover mit Hilfe von unabhängigen Anbietern von Werbeflächen fortzusetzen.
 
„Es ist bedauerlich, dass die Stadt und die Region Hannover auf Vertuschung anstatt auf Aufklärung setzen. Wir werden die Menschen so lange über die Misshandlungen der Elefanten im Zoo informieren, bis die Tierquälerei beendet wird und die Tierquäler bestraft wurden“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.
 
Videoaufnahmen von September und Oktober 2016 zeigen, wie Elefantenbabys abseits der Besucherblicke klassische Zirkusnummern wie das Stehen auf zwei Hinterbeinen, das Drehen auf einem Podest oder das aufrechte Sitzen erlernen müssen. Gehorchen die Tiere nicht, werden sie mit dem Elefantenhaken bestraft. Auch eine schwere Peitsche wird zur Züchtigung benutzt. Schon 2005 informierte der renommierte Verein Elefanten-Schutz Europa e.V. die Geschäftsführung des Zoos, dass wiederholt Elefanten geschlagen wurden. Details darüber wurden von der Organisation und in einem Fachartikel veröffentlicht. Trotz Augenzeugenberichten sprach die Zooleitung schon damals von „großer Zuneigung“ für die Tiere und stritt die Vorwürfe ab. PETA fordert den Zoo auf, die Misshandlungen der Tiere umgehend zu beenden und die zuständigen Mitarbeiter zu suspendieren oder zu versetzen.
 
PETA setzt sich für ein Ende der Elefantenhaltung in Gefangenschaft ein, denn die sensiblen Rüsseltiere gehören in die Wälder und Savannen Afrikas und Asiens. Dort wandern sie gemeinsam mit ihren Familien viele Kilometer am Tag. Die Bedingungen in Zoos sind derart unnatürlich und mangelhaft, dass die empfindsamen Tiere dort durchschnittlich nur halb so alt werden wie in der Natur [1]. Viele der Elefanten in Gefangenschaft zeigen Verhaltensstörungen; Auswilderungen der im Zoo geborenen Tiere finden nicht statt.
 
[1] Clubb R., Moss C. et al (2008): Compromised Survivorship in Zoo Elephants., Science 12 December 2008: 1649.

Weitere Informationen:
PETA.de/Zoo-Hannover

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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