Entscheidung ist erneuter Schlag ins Gesicht für Kühe: Käserei Alpenhain bezieht wieder Milch von Prügel-Bauer aus Oberbayern

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Landkreis Ebersberg / Stuttgart, 7. April 2020 – Tierschutzinteresse nur aus PR-Gründen vorgetäuscht? Die Käserei Alpenhain hatte angekündigt, die Geschäftsbeziehung zu der Erzeugergemeinschaft einzustellen, die unter anderem von dem oberbayerischen Landwirt beliefert wird, der als Prügel-Bauer bekannt wurde. Der Mann hatte auf seinem Hof im Landkreis Ebersberg gemeinsam mit weiteren Menschen ein hilfloses Rind mit verbundenen Augen misshandelt, woraufhin PETA im März Anzeige erstattete. Kurz nach Veröffentlichung des Videos, auf dem zu sehen ist, wie immer wieder Schläge auf Kopf und Körper des orientierungslosen, verzweifelten Tiers einprasseln, verkündete Alpenhain, die Lieferbeziehung zu der Erzeugergemeinschaft sofort zu beenden. Doch bereits wenige Wochen später kaufte die Käserei abermals Milch der Erzeugergemeinschaft. PETA wandte sich daher nun erneut an das Unternehmen und appelliert an die Käserei, die Milchabnahme umgehend und dauerhaft zu stoppen.
 
„Für die Tiere könnte die Wiederaufnahme der Milchabholung buchstäblich einen weiteren Schlag ins Gesicht bedeuten. Sie sind der offensichtlichen Aggressivität des Landwirts weiter schutzlos ausgeliefert“, so Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. „Wenn die Käserei Alpenhain beweisen möchte, dass ihr das Wohl der Tiere nicht egal ist und es nicht bloß um Wirtschaftlichkeit geht, muss das Unternehmen die Lieferbeziehung ein für alle Mal beenden.“
 
PETA kontaktierte Alpenhain nach Wiederaufnahme der Lieferbeziehung
Nachdem PETA Alpenhain erneut kontaktierte, gab das Unternehmen als Grund für die Wiederaufnahme der Lieferbeziehung an, dass der Hof durch einen unabhängigen Auditor geprüft wurde. Zudem sollen Schulungen und Weiterbildungen zur Weiterentwicklung des Tierwohles stattfinden. Diese Maßnahmen sind PETAs Ansicht nach jedoch absolut unzureichend, denn die Tiere sind dem als aggressiv und cholerisch bekannten Landwirt weiter schutzlos ausgeliefert – und das nur, weil Alpenhain und die Erzeugergemeinschaft weiterhin Milch von ihm beziehen.
 
Landwirt ist mutmaßlich Wiederholungstäter
Der von PETA zur Anzeige gebrachte Vorfall soll nicht der erste Angriff gegen eines der Tiere gewesen sein. Ein Nachbar hatte seit einiger Zeit beobachtet, dass der Landwirt immer gewaltsamer mit den Rindern in seiner Obhut umging. Daher filmte der Zeuge den Gewaltausbruch im Januar dieses Jahres exemplarisch für weitere vergleichbare Vorgänge und meldete den Übergriff an PETA. Laut Berichten des örtlichen Tierschutzvereins war auch das Veterinäramt bereits vor Ort und hat weitere Tiere identifiziert, die eine tierärztliche Behandlung benötigten. Ein anhaltender Stopp der Milchabnahme hätte den Landwirt dazu gezwungen, seine Tiere abzugeben. Durch die erneute Milchabnahme von Alpenhain ist nicht auszuschließen, dass die 86 Tiere auch künftig schutzlos dem rohen Umgang ausgeliefert sind – genau wie der Nachwuchs der Kühe.
 
Milch und Milchprodukte unweigerlich mit immensem Tierleid verbunden
Die Tierrechtsorganisation ruft Verbraucher dazu auf, den Konsum von Fleisch sowie Milch und Milchprodukten zu überdenken und beim Einkauf stattdessen zu pflanzlichen Produkten zu greifen. Genau wie Frauen sind Kühe neun Monate lang schwanger und geben nur Milch, wenn sie ein Kind zur Welt bringen. Kuhmutter und -kind haben eine enge Bindung zueinander, die ein Leben lang bleibt; Kühe erkennen ihr Kalb sogar allein am Geruch. Sie kümmern sich liebevoll um ihren Nachwuchs und lecken die Jungtiere nicht nur nach der Geburt, sondern auch in den Tagen darauf ab. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung wird ihnen dieses natürliche Bedürfnis jedoch verwehrt. Das Neugeborene wird Kuhmüttern bereits kurz nach der Geburt entrissen – oft schreien die beiden tagelang nacheinander.
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.
 

Mehrere Menschen hatten das Rind misshandelt. / © PETA Deutschland e.V.
 
Dieses und weitere Motive können hier heruntergeladen werden.
 
Das Video ist hier abrufbar.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Kuehe-misshandelt-PETA-erstattet-Strafanzeige-gegen-Pfaffenhofener-Bauernfunktionaer
PETA.de/Kuehe
PETA.de/Whistleblower
Kids.PETA.de/Rinder-von-Kuehen-und-Kaelbchen
 
 
Pressekontakt:
Thomas Lesniak, +49 711 860591-527, [email protected]

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