Erneut schockierende Zustände bei Schweinehaltung im Kreis Göppingen: Staatsanwaltschaft Ulm leitet nach PETA-Strafanzeige Ermittlungsverfahren ein

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Göppingen / Stuttgart, 2. Juni 2016 – Kein Einzelfall: Ein vor wenigen Wochen veröffentlichtes Undercover-Video von PETA aus einem Mastbetrieb im Kreis Göppingen zeigt leidende junge Schweine in einem hochgradig verschmutzten Stall. Mehrere der Tiere husten, haben Liegeschwielen, große Abszesse oder schwer verletzte Hinterläufe. Zudem sind auf den Bildern offen gelagerte Medikamente, darunter Antibiotika, zu sehen. Der Mäster ist den Behörden bereits bekannt: Im Februar 2015 wurde er schon einmal von der Tierrechtsorganisation angezeigt und musste ein Bußgeld über 250 Euro zahlen. Damals waren in dem Betrieb verletzte und tote Ferkel sowie in zu engen Kastenständen eingeklemmte Muttersauen vorgefunden worden. Die aktuelle Recherche zeigt: Auf dem Hof hat sich kaum etwas geändert. PETA hatte erneut Strafanzeige bei der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart erstattet und forderte wegen wiederholter Verstöße gegen das Tierschutzgesetz ein Tierhalteverbot für den Landwirt. Auf Veranlassung der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart hat die Staatsanwaltschaft nunmehr ein Strafermittlungsverfahren gegen den Landwirt eingeleitet (Az.: 12 Js 7094/16 StA Ulm – 15 Js 73/16 Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart).
 
„Bereits im ersten Verfahren zeigte sich der Mäster uneinsichtig und gab den Ermittlern die Schuld an den Missständen“, so Dr. Edmund Haferbeck, Manager der Wissenschafts- und Rechtsabteilung bei PETA. „Der Landwirt ist nunmehr eindeutig als Wiederholungstäter überführt – in die Hände eines solchen Mannes gehören keine Schweine."
 
2015 wurde der Landwirt trotz offensichtlicher Missstände nicht strafrechtlich verfolgt. PETA führte eine heftige Auseinandersetzung mit der Verfahrensweise der Staatsanwaltschaft Ulm bis hin zur Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart.
 
PETA bittet Tierfreunde, die beobachten, dass Tiere misshandelt und gequält werden, diese Missstände zu melden – so ermöglichen sie der Tierrechtsorganisation, entsprechende rechtliche Schritte einzuleiten und alle Personen, die mit der Vernachlässigung oder dem Missbrauch in Verbindung stehen, zur Verantwortung zu ziehen.
 
Jedes Jahr werden in Deutschland knapp 800 Millionen Tiere für die Fleisch-, Milch- und Eierproduktion getötet. Ohne Betäubung werden Rindern die Hörner abgesägt, Küken die Schnäbel gekürzt, Ferkeln die Eckzähne abgebrochen und die Schwänze abgeschnitten.
 
PETA vertritt die Ansicht, dass Tiere nicht dazu da sind, für die menschliche Ernährung ausgebeutet zu werden. Veganer führen nicht nur ein gesünderes Leben, jeder Einzelne bewahrt auch bis zu 50 Tiere pro Jahr vor dem Tod in Tierfabriken, Schlachthöfen oder in Fischernetzen. Mit dem kostenlosen Veganstart-Programm der Tierrechtsorganisation gelingt der Umstieg auf eine rein pflanzliche Ernährung spielend leicht. PETA Deutschland e.V. ist die größte Interessenvertretung vegan lebender Menschen in Deutschland.
 
Link zum Undercover-Video: https://youtu.be/ypmXIx6BVHA
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Schweineleben-in-Deutschland
PETA.de/Whistleblower
Veganstart.de
 
Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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