EuGH-Urteil zu veganen Markennamen – Statement von PETA: „Urteil ist Käse“

PETA Logo

Stuttgart, 14. Juni 2017 – Der Europäische Gerichtshof hat heute (14. Juni) entschieden, dass pflanzliche Erzeugnisse von den Herstellern nicht wie Milchprodukte genannt werden dürfen. Bezeichnungen wie „Milch“, „Butter“, „Käse“ und „Joghurt“ bleiben demnach Produkten vorbehalten, die aus der „normalen Eutersekretion“ von Tieren hervorgehen. René Schärling, Fachreferent für Ernährung bei der Tierrechtsorganisation PETA, kommentiert:
 
„Die Argumentation des Europäischen Gerichtshofes ist so löchrig wie ein Schweizer Käse und lediglich eine Lobbymaßnahme für die Milchbranche, die an ihrer eigenen Überproduktion zugrunde geht. Das Urteil bevorzugt eine Industrie, in der Kühe zu Produktionsmaschinen degradiert werden. Es ist nicht nachvollziehbar, wieso eine pflanzliche Alternative zum Tierqualprodukt nicht die Bezeichnung 'Milch' oder 'Käse' tragen darf, obwohl sie eine ähnliche Konsistenz, Farbe und Geschmack aufweist. Wieso darf Mandelmilch in Italien so heißen, in Deutschland muss sie aber ‚Mandeldrink‘ genannt werden? Es ist doch klar, dass diese Milch aus Mandeln besteht und nicht ein Milcherzeugnis mit Mandelgeschmack ist. Konsequenterweise müssten dann auch Scheuermilch, Sonnenmilch und Kokosmilch verboten werden. Ernüchternd ist es geradezu, dass den Verbrauchern keine Mündigkeit beim Einkauf zugetraut wird. Der Boom von veganen Produkten in Supermärkten beruht jedoch vor allem auf bewussten Kaufentscheidungen von Millionen von Menschen, die Tierquälerei in der Industrie nicht mehr mittragen wollen. Irreführend ist allenfalls das Versprechen der Werbung, dass Milch von glücklichen Kühen stamme, die auf grünen Wiesen herumtollen. Die normale Lebenserwartung einer Kuh beträgt weit über 15 Jahre, in der Milchproduktion werden die meisten bereits nach vier bis fünf Jahren getötet, wenn die Milchleistung nachlässt. Die Tiere produzieren Milch aus demselben Grund wie der Mensch: Nahrung für ihre neugeborenen Babys. In der kurzen Lebenszeit werden sie jedes Jahr künstlich befruchtet und ihre Kinder werden ihnen schon nach kurzer Zeit wieder entrissen. Mit jedem Milchprodukt aus ‚normaler Eutersekretion‘ unterstützt der  Verbraucher also auch die Kalbfleischindustrie. Pflanzliche Alternativen hingegen schützen diese misshandelten Lebewesen.“

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

Kontakt

Kontakt
Kopieren