Exotische Schlange in Rottendorf gefunden – PETA setzt 500 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Rottendorf / Stuttgart 28. Juni 2016 – Tierquäler gesucht: Medienberichten zufolge entdeckte ein Busfahrer am Samstag gegen 17 Uhr an der Haltestelle "Rottendorf Gewerbegebiet" eine exotische Schlange, die in Richtung eines Gebüsches kroch, sowie ein leeres Terrarium. Offensichtlich wurde das circa einen Meter lange Tier, wahrscheinlich eine aus Nordamerika stammende Bullennatter, ausgesetzt. Die Schlange wurde mithilfe der alarmierten Polizei und Feuerwehr eingefangen und einem Schlangenspezialisten zur Pflege übergeben. Die Polizeiinspektion Würzburg-Land hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet unter der Telefonnummer 0931 457 16 30 um Zeugenhinweise. Um den ehemaligen Halter des Tieres, der die Schlange mutmaßlich ausgesetzt hat, zu ermitteln, setzt die Tierrechtsorganisation PETA nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zu seiner Ergreifung führen. PETA weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren verboten ist und einen Straftatbestand darstellt – das gilt ebenso für die nicht artgerechte Unterbringung und Versorgung, sowie die bewusste Unterlassung notwendiger Hilfeleistung. Zeugen, die Informationen zu dem Schlangenfund beisteuern können oder Hinweise zur Herkunft des Tieres haben, haben auch die Möglichkeit, sich telefonisch unter 01520 73 733 41 oder per E-Mail an PETA zu wenden – auch anonym.

„Wäre die exotische Schlange nicht gefunden worden, hätten sie kaum eine Überlebenschance gehabt“, sagt Judith Pein im Namen von PETA. „Immer wieder werden Tiere von verantwortungslosen Menschen wie Wegwerfware behandelt. Häufig sind es Reptilien, deren Halter sich nicht ausreichend mit den Bedürfnissen der anspruchsvollen Lebewesen auseinandergesetzt haben, so dass ihnen dann Aufwand, Kosten und – im wahrsten Sinne – die Tiere selbst über den Kopf wachsen.“

PETA fordert ein generelles Haltungsverbot von exotischen Tieren in Privathaushalten. Eine artgerechte Haltung von Reptilien ist in Gefangenschaft nicht möglich. Zudem ist die Versorgung nicht nur extrem kostspielig, sie erfordert auch ein umfangreiches Wissen. Ein Großteil der in Deutschland gehaltenen Exoten stirbt frühzeitig, weil die Tiere nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Gerade im Handel sind „Verlustraten“ von 70 % normal. (1) Eine Recherche von PETA USA bei dem weltweit agierenden Großhändler USGE zeigte, dass von insgesamt 26.000 Tieren 80 % krank, verletzt oder bereits tot waren. Jede Woche wurden ca. 3.500 tote und sterbende Tiere ausgesondert. Auf Börsen werden die „Exoten“ wie Ramschware verhökert und häufig in kleinen Plastikboxen oder strukturlosen Glaskästen an jeden Interessenten verkauft. Außerdem können die Exoten zur Gefahr für Menschen werden, da sie häufig Salmonellen in sich tragen. Wer ein Tier findet und nicht sachkundig ist, sollte es nicht anfassen und umgehend die Polizei, Feuerwehr oder den örtlichen Tierschutzverein kontaktieren.
(1) Toland, Elaine/Warwick, Clifford/ Arena, Phillip: Pet Hate, in: The Biologist, Vol. 59 No. 3, 2012.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Reptilien
PETA.de/Reptilienchronik
PETA.de/Salmonellen
PETA.de/Terraristika
PETA.de/Reptilienhandel

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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