Meereszoo: Die Wahrheit über das Leid der Delfine und Orcas

Viele Menschen besuchen gerne Meereszoos, Delfinarien und Freizeitparks wie SeaWorld, Marineland oder Loro Parque. Sie wollen sich Showveranstaltungen mit Delfinen, Orcas und Belugawalen ansehen, im Urlaub mit Delfinen schwimmen oder sich mit Delfinen fotografieren lassen. Doch hinter den Kulissen der vermeintlich fröhlichen Tiershows und Aquarien verbirgt sich großes Tierleid.

Inhaltsverzeichnis

Gefangenschaft macht Meeressäuger krank

Während die Delfine und Orcas für eine Handvoll Fische in die Luft springen, Kunststücke vorführen oder mit Besucher:innen schwimmen, sollten Besucher:innen sich bewusst machen, unter welchen Bedingungen die Tiere in den Meereszoos gehalten und trainiert werden. Aus reinen Profitgründen wird den sensiblen, intelligenten und sozialen Meeressäugern in diesen Einrichtungen alles genommen, was ihr Leben in Freiheit ausmacht.

In Freiheit den ganzen Tag aktiv

Delfine und Orcasschwimmen teilweise über 100 Kilometer am Tag und tauchen in Einzelfällen sogar mehrere Hundert Meter in die Tiefe, um zu jagen. [1] Oft gehen sie gemeinsam mit Artgenossen in Gruppen und Familienverbänden auf die Jagd. [2]

Kahle und enge Betonbecken sind artwidrig

Im Ozean orientieren sich Delfine und Wale über ein sogenanntes Echolot. Mit diesem senden sie eine Serie an Impulsen und Klicklauten aus, die als Schallwellen auf Objekte im Wasser treffen und in Form eines Echos zum Tier zurückkommen. Auf diese Art können die Meeressäuger Form, Entfernung, Standort und sogar die Dichte der Objekte bestimmen. Sie nutzen das Echolot zur Orientierung und zur Jagd. [3]

In Meereszoos hingegen können Delfine und Orcas ihr Echolot nicht artgerecht nutzen, denn wenn sie in ihrem Becken Schallwellen aussenden, hallen diese lediglich von den Betonwänden zurück.

In Gefangenschaft sterben Orcas früher

Die Gefangenschaft in Meereszoos macht die Tiere körperlich und seelisch krank. Permanenter Stress durch die große Zahl an Besucher:innen, beengte Verhältnisse und gechlortes Wasser belasten die Tiere so sehr, dass viele Orcas aus Frust und Langeweile am Betonbecken kauen und damit ihre Zähne schwer beschädigen. [4]

Auch sterben sie deutlich früher als ihre Artgenossen im Ozean. Während Orcas in Freiheit bis zu 80 und in einigen Fällen sogar über 100 Jahre alt werden können, [5] liegt die durchschnittliche Lebenserwartung von Delfinen und Orcas in Meereszoos bei gerade mal 14 Jahren. [6]

Orca mit beschaedigten Zaehnen im Becken
Die Verhältnisse in Meereszoos belasten die Tiere. Dieser Orca weist schwer beschädigte Zähnen auf.

Verhaltensstörungen, Aggressivität und Psychopharmaka

In Gefangenschaft können die Meeressäuger ihren natürlichen Bedürfnissen nicht nachkommen. Sie leben in winzigen, kargen und reizlosen Betonbecken, in denen sie nichts anderes tun können, als kontinuierlich im Kreis zu schwimmen. Die Gruppen, in denen sie leben, wurden künstlich zusammengeführt. Da sich die Tiere bei Konflikten nicht ausweichen können, kommt es häufig zu Aggressionen gegenüber Artgenossen. [7] Aus diesem Grund werden Delfine und Orcas bei SeaWorld mit dem Psychopharmakon Diazepam ruhiggestellt. [8]

Viele Orcas und Delfine sind Wildfänge

Wahrscheinlich fragen sich nur wenige Besucher:innen von Meereszoos, woher die Tiere in den Becken eigentlich stammen. Bis die Delfine, Orcas und Belugawale in ihrem Gefängnis ankommen, haben sie oft eine wahre Tortur hinter sich. So kommen beispielsweise jedes Jahr Delfintrainer:innen aus der ganzen Welt in die japanische Bucht Taiji und suchen sich die „schönsten“ Tiere aus: In der Saison 2020/2021 wurden 140 Delfine gefangen [9] und zu Preisen von bis zu 150.000 US-Dollar verkauft.

Andere gefangene Delfine werden auf grausame Weise getötet und zu Fleisch verarbeitet. Jährlich sterben Hunderte Delfine qualvoll in der Taiji-Bucht, die sich nach dem Massaker blutrot färbt. [10, 11] In der „Jagdsaison“ 2020/2021 waren es 547 Delfine, die in der Bucht auf diese Weise getötet wurden. [9]

Besucher:innen von Delfinarien oder Meereszoos sollten wissen, dass sie mit dem Kauf ihres Tickets diese grausamen Praktiken unterstützen und fördern – unabhängig von der tatsächlichen Herkunft der Delfine. Ohne die Delfinarienindustrie wäre die Jagd auf Delfine in Japan nicht mehr rentabel.

Soziale Familienverbände werden auseinandergerissen

Wenn Delfine gefangen oder getötet werden, hat das oft Auswirkungen auf die ganze Gruppe:

  • Orcas leben häufig in Familienverbänden zusammen, die von der Matriarchin, der Orca-Mutter, angeführt werden.
  • Jede Gruppe kommuniziert in einem eigenen Dialekt miteinander. [12] Orcas bleiben oft bei gestrandeten Familienmitgliedern, bis diese sterben.
  • Delfinschulen können aus Hunderten von Artgenossen bestehen. Die Gruppenzusammensetzung ist sehr komplex und ändert sich häufig.

Meereszoos vermitteln kein aussagekräftiges Wissen über Tiere

Meereszoos sind keine Bildungsstätten, sondern basieren auf der moralisch verwerflichen Annahme, es sei akzeptabel, soziale und intelligente Lebewesen in Gefangenschaft zu halten und zu Vorführungen zu zwingen. Diese Denkweise entspringt dem sogenannten Speziesismus.

Meereszoos vermitteln kein Wissen über das natürliche Verhalten und die Bedürfnisse von Delfinen und Orcas. Die in Aquarien eingesperrten Meeressäuger sind meist so krank und ihre Instinkte derart verkümmert, dass sie sich nicht artentsprechend verhalten und viele arttypischen Verhaltensweisen nicht zeigen können. Besucher:innen von Meereszoos sehen daher oft apathische und seelisch kranke Tiere mit anormalen Verhaltensweisen.

Orca in Gefangenschaft im Wasserbecken
Meereszoos vermitteln kein Wissen, sondern sperren fühlende Lebewesen ein.

Helfen Sie, das Leid von Walen und Delfinen in Meereszoos zu beenden!

Delfinarien und Meereszoos müssen endlich geschlossen werden. Meeressäuger aus solchen Einrichtungen, die nicht ausgewildert werden können, sollten in betreute Meereslagunen überführt werden, wie etwa auf Bali oder in Island. Hier können die Tiere ihre restlichen Lebensjahre im Ozean verbringen, wo sie nicht zu artwidrigen Tricks gezwungen werden.

  • Helfen Sie den Meeressäugern, indem Sie niemals einen Meereszoo besuchen.
  • Informieren Sie auch Ihr Umfeld über das Leid der Tiere in Gefangenschaft.
  • Es gibt viele Alternativen, um Meeressäuger tierfreundlich zu bewundern: beispielsweise vom Strand aus oder beim Besuch eines virtuellen Aquariums. Und vielleicht kann man ja auch schon bald mit Robo-Delfinen schwimmen.

Buchen Sie außerdem bitte niemals eine Reise über Veranstalter wie TUI, die Eintrittskarten zu Meeresparks wie SeaWorld oder dem Loro Parque verkaufen. Unterschreiben Sie zudem unsere Petition an TUI mit der Aufforderung, den Ticketverkauf für Meereszoos einzustellen.