Friedrichsthal: Füchsin und sechs Jungtiere erschossen – PETA setzt 1.000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Friedrichsthal / Stuttgart, 21. April 2015 – Tierquäler gesucht: An der Autobahn A8 zwischen Merchweiler und Bildstock wurden Medienberichten zufolge kürzlich etwa 250 Meter vor der Abfahrt Maybach/Bildstock sieben getötete Füchse gefunden. Laut Polizei handelt es sich um eine Mutter mit ihren sechs Jungen, die bereits vor einigen Tagen erschossen wurden – trotz Schonzeit. Der oder die Täter hatte die Tiere augenscheinlich von einem angrenzenden Wald aus über einen Zaun auf ein zum Landesbetrieb für Straßenbau gehörendes Gelände geworfen. Die Polizei ermittelt. Um die Suche nach dem oder den Tierquäler/n zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Überführung des oder der Täter/s führen. Zeugen, die Informationen zu diesem Fall beisteuern können, wenden sich bitte per E-Mail oder telefonisch unter 01520 7373341 an PETA oder direkt an die Polizei.

„Wir gehen davon aus, dass der Täter in lokalen Jägerkreisen zu finden ist. Es wäre nicht das erste Mal, dass Mitglieder der Jägerschaft natürliche Konkurrenten mit gezielten Schüssen ausschalten“, so Judith Pein im Namen von PETA Deutschland e.V.  „Aus Beuteneid und Lust am Töten erleiden in Deutschland etwa eine halbe Million Füchse pro Jahr einen schmerzhaften Tod durch Jägerhand.“
PETA weist darauf hin, dass unabhängig von Schonzeiten kein Grund für die massenhafte Bejagung der Füchse besteht – weder aus wildbiologischer Sicht noch zur Gesundheitsprävention. Die zum Teil noch immer geäußerten Bedenken gegenüber den Tieren beruhen auf längst widerlegten Annahmen: So gilt beispielsweise die Tollwut seit 2008 in Deutschland offiziell als ausgemerzt. Der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten Parasitosen Europas. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Parasit zu infizieren, ist laut Prof. Klaus Brehm vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg heutzutage geringer als ein Sechser im Lotto. [1] Die Tierrechtsorganisation betont, dass die Jagd nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv ist: Im Familienverband eines Fuchsrudels bekommt nur die älteste Fähe Jungtiere. Werden diese Verbände regelmäßig durch Jäger auseinandergerissen, zerbricht die Sozialstruktur. Die Männchen haben kaum noch feste Reviere mit stetiger Paarbindung, wandern in andere Gebiete ab und pflanzen sich unkontrolliert fort. [2] So bedingt die Jagd nicht nur einen Anstieg der Geburtenrate, sondern auch die potenzielle Verbreitung von Krankheiten.

[1] Brehm, K. zitiert in: Fersch, B. (2012): Fuchsbandwurm: Keine Angst vor Waldbeeren. In: Apothekenumschau online (abgerufen am 15.05.2014).
[2] Frommhold, D. (2007): Füchse im Fadenkreuz – über Sinn und Unsinn der Fuchsjagd. www.fuechse.info (abgerufen am 15.05.2014).

Weitere Informationen:
PETA.de/Fuchsjagd
PETA.de/Themen/Jagd
PETA.de/Jagdunfälle

Kontakt:
Sylvie Bunz, +49 (0)711 860591-528, [email protected]  
 

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