Für die Unterhaltung benutzte Tiere

Für die Unterhaltung benutzte Tiere



„Erfahren Kinder in Zoos denn nicht Wichtiges über Wildtiere und ihr Leben?“
Nein. Zoos geben vor, die Menschen über Tiere zu informieren. Jedoch können in kleinen Gehegen und Käfigen eingesperrte Tiere ihre natürlichen Verhaltensweisen und Bedürfnisse nicht ausleben. Viele Tiere entwickeln aufgrund der räumlichen Enge und der reizarmen Umgebung ausgeprägte Verhaltensstörungen, wie zum Beispiel ständig wiederkehrende Bewegungsabläufe ohne ersichtlichen Zweck (Stereotypien). Eingesperrte oder psychisch kranke Tiere vermitteln nur eine Information: Tiere gehören in die Freiheit und nicht in ein Gefängnis. Viele Tiere, die in der Wildnis in großen Herden oder Familiengruppen leben, werden in Zoos einzeln oder höchstens paarweise gehalten. Die natürlichen Verhaltensweisen, beispielsweise die Nahrungssuche und das Paarungsverhalten, werden praktisch völlig eliminiert, da im Zoo nach Plan gefüttert und gezüchtet wird. Tiere in Zoos entbehren oft jegliche Privatsphäre und können sich somit nicht nach Bedarf zurückziehen. Außerdem mangelt es an geistiger Anregung und physischer Aktivität. Unter diesen Bedingungen zeigen die Tiere daher abnorme und selbstzerstörerische Verhaltensweisen, die bereits so verbreitet sind, dass man ihnen sogar schon eine wissenschaftliche Bezeichnung gegeben hat, nämlich Zoochose.
In vielen Zoos wird mehr nach Profit als nach dem Wohlergehen der Tiere gewirtschaftet. Ein ehemaliger Direktor des Zoos in Atlanta merkte dazu einmal an, dass er „zu weit entfernt [sei] von den Tieren; sie sind das letzte, worum ich mir Gedanken mache bei all den anderen Problemen“. Zoos lehren Menschen, dass es in Ordnung ist, Tiere in Gefangenschaft zu halten, wo sie sich langweilen, zusammengepfercht, einsam sowie weit von ihrer natürlichen Heimat entfernt und den Menschen auf Verderb und Gedeih ausgeliefert sind.
Hier können Sie mehr über das Leben der Tiere in Zoo-Gefangenschaft erfahren.

„Helfen Zoos denn nicht, gefährdete Arten vor der Ausrottung zu bewahren?“
Die meisten der in Zoos lebenden Tiere gehören keiner gefährdeten Art an und werden auch nicht auf eine Auswilderung in natürliche Habitate vorbereitet. Vielmehr ist es praktisch unmöglich, in Gefangenschaft gezüchtete Tiere wieder auszuwildern. Einem Bericht der World Society for the Protection of Animals, der Welttierschutzorganisation, zufolge sind nur 1.200 der 10.000 Zoos weltweit für Zucht in Gefangenschaft und die Arterhaltung von Wildtieren registriert und nur zwei Prozent der bedrohten oder gefährdeten Spezies sind weltweit in Zuchtprogrammen gemeldet.
Anstatt dafür zu sorgen, dass Tiere in einer natürlichen Umgebung gedeihen, erlegen Zoos ihren Bewohnern ausgesprochen unnatürliche Beschränkungen auf. Eisbären in Zoos beispielsweise werden gewöhnlich auf einer Fläche eingepfercht, die nur einen millionsten Teil der Fläche ausmacht, die ihrem natürlichen Aktionsradius in der Wildnis entspricht. Tiere, die in der Natur große Entfernungen zurücklegen, zeigen oft Anzeichen von Wahnsinn und stereotypes Verhalten resultierend aus der Langeweile in den Zoogehegen, indem sie endlos hin- und hergehen oder immer im Kreis schwimmen.
Wir werden schließlich nur dann gefährdete Arten retten, wenn wir ihre natürlichen Lebensräume erhalten und sie vor Jägern schützen, nicht jedoch, indem wir einige wenige Exemplare in Gefangenschaft züchten. Anstatt Zoos zu unterstützen, sollten wir lieber Gruppen wie die International Primate Protection League, die Born Free Foundation, die African Wildlife Foundation und andere Organisationen fördern, die daran arbeiten, Habitate zu erhalten.

„Werden ‚Rennpferde‘ denn nicht gut behandelt, damit sie eine bessere Leistung bringen?“
Traurig, aber wahr: Für „Rennpferde“ liegen Verletzungen und Tod immer nur einen Hufschlag entfernt. Eine Studie zu Verletzungen auf Rennbahnen kam zu dem Ergebnis, dass ein Pferd in jedem 22. Rennen eine Verletzung davonträgt, die es ihm unmöglich macht, das Rennen zu beenden. Eine weitere Studie kommt zu dem Schluss, dass allein in Nordamerika alljährlich 800 reinrassige Pferde an Verletzungen sterben. Selektive Zucht hat im Laufe der Zeit die Beine von Vollblütern bei weitem zu zerbrechlich für ihre Körper gemacht. Die meisten Pferde gehören Unternehmen, die ausschließlich an dem Geld interessiert sind, das diese Tiere für sie einbringen können. Deswegen verkaufen sie ihre Pferde auch ohne mit der Wimper zu zucken an Schlachthof-Händler, wenn sie zusammenbrechen.
Bevor sie beim Schlachter landen, werden viele Pferde von ihren Trainern und Tierärzten zu Junkies gemacht, denn sie erhalten reichlich Medikamente, um sie trotz Verletzungen an Rennen teilnehmen zu lassen. Viele sind gezwungen, mit Haarrissbrüchen zu rennen, was zu schmerzvoll wäre ohne Medikamente. „Es gibt Trainer, die die Pferde täglich mit illegalen Drogen vollstopfen“, so ein ehemaliger PR-Manager von Churchill Downs, einer Pferderennbahn in den USA. „Wenn es um soviel Geld geht, tun die Leute alles, damit die Pferde noch schneller laufen.“
Ein Reporter der New York Daily News merkte an: „Das Vollblut-Rennpferd ist ein genetischer Fehler. Es rennt zu schnell, seine Statur ist zu groß, und seine Beine sind viel zu klein. Solange die Menschheit will, dass sie mit Höchstgeschwindigkeit unter Stressbedingungen laufen, werden Pferde auf der Rennbahn sterben.“

„Ich liebe es, Tiere im Zirkus zu sehen, und die Vorstellungen scheinen ihnen ja nichts auszumachen. Warum ist PETA daher gegen die Vorführung von Tieren im Zirkus?“
In seinem Buch The Circus Kings merkt der Gründer eines der größten Zirkusunternehmen der USA, Henry Ringling vom Ringling Bros. Circus, an, dass Tiger und Löwen in Zirkussen „an die Podeste gekettet und mit Würgeseilen um den Hals zum Gehorsam gezwungen werden. Alle Arten sonstiger Brutalität werden eingesetzt, um ihren Respekt gegenüber dem Trainer zu erzwingen und ihnen Tricks beizubringen. Sie arbeiten aus reiner Angst“.
Er schrieb außerdem, dass die Trainer den Bären gewöhnlich die Nase brechen oder die Pranken verbrennen, um sie so zu zwingen, sich auf den Beinen aufzurichten, und dass Affen und Schimpansen unter Schreien mit Knüppeln geprügelt werden.
Tatsache ist, dass Tiere von Natur aus nicht Rad fahren, Kopfstand machen, auf Bällen balancieren oder durch Feuerreifen springen. Um diese für sie verwirrenden und physisch unangenehmen Tricks zu erzwingen, benutzen Trainer oft Peitschen, Würgehalsbänder, Maulkörbe, Elektroschockstäbe, Bullenhaken und andere Schmerz verursachende Geräte.
Die Bundestierärztekammer spricht sich mittlerweile ebenso für ein Wildtierverbot im reisenden Zirkus aus wie die Mehrheit der Bevölkerung in der BRD. Nach einer repräsentativen Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (2010) finden zwei Drittel der Befragten Wildtiere im Zirkus nicht mehr zeitgemäß.


„Und warum keine Rodeos?“
Um gefügige Kühe und Pferde zu einer Rodeo-Vorstellung zu zwingen, werden sie oft geschlagen, getreten und mit Schockgeräten malträtiert, während sie in den Boxen oder ihren Pferchen stehen. „Bockende Pferde“ und Stiere werden nicht selten mit Elektroschockstäben, spitzen Stangen, ätzenden Salben und dem kneifenden „Bockriemen“ misshandelt, so dass sie in dem Moment, in dem sie in die Arena entlassen werden, vollkommen panisch sind. Kälbern, die im Laufen mit Seilen verschnürt werden, reißt das Lasso den Nacken nach hinten, was häufig zu Verletzungen an Nacken und Rücken, Blutergüssen, Knochenbrüchen und inneren Blutungen führt.
Nach einer kurzen und schmerzvollen „Karriere“ heißt es für „Rodeotiere“: ab zum Schlachter. Dr. C.G. Haber, ein Tierarzt, der 30 Jahre lang als staatlicher Fleischinspektor arbeitete, beschrieb die Tiere, die nach Rodeos zum Schlachten gingen als „so von Blutergüssen übersäht, dass die einzigen Stellen, an denen die Haut noch [am Fleisch] hing, der Kopf, Nacken, Bein und Bauch waren. Ich habe Tiere gesehen mit sechs bis acht gebrochenen Rippen von der Wirbelsäule und manchmal durchstießen sie die Lunge. Ich habe schon gesehen, wie 7-10 Liter Blut unter der losen Haut verteilt waren.“Drängen Sie auch in Ihrer Gemeinde darauf, dass man Rodeos die rote Karte zeigt.

Gesetzliche Grundlagen in Deutschland
Im Jahr 2003 sprachen sich Städte wie München, Hamburg und Nordhausen gegen Rodeos aus. Zwei Jahre später konnten Rodeos in Ludwigshafen, Bamberg und Heilbronn untersagt werden. Am 16. März 2005 teilte das Saarländische Umweltministerium per Pressemitteilung mit, dass Rodeo-Veranstaltungen tierschutzwidrig und im Saarland nicht erwünscht sind. Ebenso legen die Bundesländer Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt das Gutachten der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT)zugrunde, das sich dafür ausspricht, Rodeo-Veranstaltungen nur noch mit der Auflage des Verbots von Flankengurten (Flank Strap) und Sporen zu erlauben sowie das Bullenreiten und das „Wild Horse Race“ generell nicht mehr zuzulassen.