Gefährlicher Temperaturanstieg in Stralsund: PETA appelliert an die Stadt, Klimawandel mit veganer Gemeinschaftsverpflegung entgegenzuwirken

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Stralsund / Stuttgart, 24. Oktober 2018 – Tierische Produkte sind Klimakiller: Mit einem Temperaturanstieg von 1,3 °C gehört Stralsund in Deutschland zu den zehn am stärksten vom Klimawandel betroffenen Städten. PETA weist darauf hin, dass tierische Produkte zu den Hauptursachen für den Klimawandel gehören. Die Tierrechtsorganisation wandte sich daher Anfang Oktober in einem Schreiben an die Klimamanager der Stadt und schlug vor, in Stralsund auf eine vegane Gemeinschaftsverpflegung umzusteigen.
 
„Der Kampf gegen den Klimawandel beginnt auf dem Teller. Kulinarische Gewohnheiten dürfen nicht über dem Wohl der Welt stehen“, so René Schärling, Geograph und Fachreferent für Umwelt und Ernährung bei PETA. „Wir hoffen, dass Stralsund die vegane Gemeinschaftsverpflegung in die Klimaschutzstrategie integrieren wird. Wirkungsvolle Maßnahmen wie diese zu ignorieren, wäre schlicht verantwortungslos.“
 

„Top 10“ deutscher Städte mit dem höchsten Temperaturanstieg

Eine offizielle Datenanalyse des European Data Journalism Network benennt die 500 europäischen Städte mit dem höchsten Temperaturanstieg. In Deutschland weisen insbesondere Stralsund, Rostock, Greifswald, Flensburg, Schwerin, Kiel, Dresden, Neumünster, Leipzig und Bielefeld hohe Werte auf [1]. PETA sieht in Anbetracht dieser Entwicklungen dringenden Handlungsbedarf und bittet die verantwortlichen Klimamanager, beispielsweise in Behörden- und Firmenkantinen, in Schulen und an Universitäten eine vegane Verpflegung anzubieten, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens einer maximalen Temperaturerhöhung von 1,5 °C bis 2050 noch zu erreichen.
 

Tierische Produkte sind Klimakiller Nummer eins

PETAs Motto lautet in Teilen, dass Tiere nicht dazu da sind, dass wir sie essen. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass der Verzehr tierischer Produkte nicht nur dazu beiträgt, dass Schweine, Rinder, Hühner und andere Tiere ihr Dasein in der Regel in überfüllten, kotverdreckten Ställen fristen müssen, bis sie – oft noch im Kindesalter – getötet werden. Auch im Hinblick auf das Klima sieht die Organisation dringenden Handlungsbedarf: Die Landwirtschaft verursacht rund 30 Prozent aller globalen Treibhausgase; den Großteil machen tierische Produkte aus [2, 3, 4]. 

Rindfleisch ist mit 18,6 Kilogramm CO2 pro erzeugtem Kilogramm nach Butter mit 19,7 Kilogramm CO2 der größte Klimasünder. Ein Kilogramm Schweinefleisch verursacht 7,9 Kilogramm CO2, macht durch den hohen Konsum in Deutschland jedoch den größten Anteil an Treibhausgasen aus. Bei einem Kilogramm Obst oder Gemüse hingegen wird weniger als ein Kilogramm CO2 freigesetzt. Schärling erklärt: „Selbst wenn wir aus der Kohleverstromung aussteigen und im Verkehrswesen auf Elektromobilität umstellen, ist die Produktion tierischer Produkte noch immer Klimakiller Nummer eins.“ Nach Einschätzungen von Umweltorganisationen wird der Anteil der Treibhausgase durch tierische Produkte bis 2050 auf bis zu 80 Prozent der globalen Treibhausgase steigen [5, 6].
 
[1] https://www.onedegreewarmer.eu/.
[2] Herrero, M., B. Henderson, P. Havlík, et al. (2016): Greenhouse gas mitigation potentials in the livestock sector. Nature Clim. Change. 6, p.452–461.
[3] Springmann, M. et al. (2016): Analysis and valuation of the health and climate change cobenefits of dietary change.
[4] Vermeulen, S. J. et al. (2012): Climate Change and Food Systems. Annual Review of Environment and Resources 37, p.195–222.
[5] Factsheet der Heinrich-Böll-Stiftung: https://www.boell.de/sites/default/files/factsheet-xxl-klimabilanz-fleisch-und-milchgiganten.pdf?dimension1=division_iap.
[6] Less is More: Reducing meat and dairy for a healthier life and planet, Greenpeace International. https://www.greenpeace.org/international/publication/15093/less-is-more/.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Klimafreundlich-kochen
PETA.de/Klimaschutz
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

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