Gerettet: PETA und Tierheim Ahlen befreien elf Hunde und ein Kalb aus Horror-Zuchtstätte in Niedersachsen

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Organisation prangert Handel mit Tieren als „Ware“ an
 

Ahlen / Stuttgart, 22. Oktober 2019 – Erfolgreicher Einsatz: Nachdem PETA ein Hilferuf ereilte, konnte die Tierschutzorganisation gemeinsam mit dem Ahlener Mammut Tierheim Mitte Oktober elf Hunde aus einer grauenhaften Zuchtstätte in Niedersachsen retten. Die Hunde vegetierten in dreckigen Stallabteilen auf einem Hof. Die Ermittler fanden außerdem ein krankes Kälbchen in einer der dunklen Scheunen. Alle Hunde waren verängstigt, verwurmt und voller Flöhe. Ihr Fell war verdreckt und ihre Zähne teilweise abgebrochen. Die Hündinnen wurden über Jahre als Gebärmaschinen missbraucht. Einige von ihnen hatten Tumore an der Milchleiste. Eine ältere Golden-Retriever-Hündin litt zudem unter einem faustgroßen Geschwür am Bein. Ein älterer Cocker-Spaniel-Rüde war fast erblindet und völlig geschwächt. Als Nahrung bekamen die Hunde tote Küken und altes Brot. Die gezüchteten Welpen sollen PETA-Informationen zufolge jahrelang über einen professionellen Hundehändler als Tiere aus guter geprüfter Herkunft aus deutscher Zucht angeboten worden sein.
 
„Als wir die Zuchtanlage erreichten, bot sich uns ein Bild des Grauens“, so Judith Pein im Namen von PETA „Die Hunde saßen zitternd und verängstigt in den dreckigen, dunklen Stallungen. Zwei von ihnen mussten direkt in einer Tierklinik notversorgt werden. Die tierärztliche Untersuchung zeigte noch einmal überdeutlich, wie lange und schwer die Hunde in dem Zuchtbetrieb gelitten haben müssen. Dass kranke Hunde aus tierschutzwidriger Haltung vermehrt und ihre Nachkommen als angeblich liebevolle Hausaufzucht verkauft werden, ist skandalös, aber leider kein Einzelfall.“
 
PETA informierte die zuständigen Veterinärämter und fordert für den Vermehrer aus dem Landkreis Osnabrück ein lebenslanges Tierhalte- und Zuchtverbot sowie eine grundlegende Kontrolle des vermeintlichen Abnehmers der Welpen in Nordrhein-Westfalen.
 
Die elf Hunde werden aktuell im Mammut Tierheim in Ahlen versorgt. Sie mussten geimpft und gegen Parasiten behandelt werden. Die Hündinnen mit den Tumoren wurden bereits operiert, andere sind wahrscheinlich schwanger. Einige der Hunde benötigen weiterhin medizinische Betreuung bis sie durch das Tierheim Ahlen in liebevolle Hände vermittelt werden können. Das gerettete Kälbchen wurde von einem Lebenshof übernommen. Die Übergabe der Tiere an die PETA- und Tierheimmitarbeiter fand im Einvernehmen der Züchterfamilie statt.
 
Zucht führt häufig zu Gesundheitsproblemen und verschärft die Situation in Tierheimen
PETA weist darauf hin, dass die Nachzucht auch die Situation für heimatlose Tiere verschärft. In deutschen Haushalten leben bereits über neun Millionen Hunde [1]. Um die Nachfrage nach bestimmten „Rassen“ zu befriedigen, „produzieren“ Züchter jedoch weiterhin für reichlich Nachwuchs – dabei werden jährlich allein in Deutschland insgesamt etwa 300.000 Tiere im Tierheim abgegeben oder einfach ausgesetzt. 25 bis 30 Prozent der Tiere bleiben ein Jahr oder länger im Tierheim. PETA appelliert daher an alle Tierfreunde, die Zucht nicht zu unterstützen und stattdessen einem hilfsbedürftigen Tier aus dem Tierheim ein Zuhause zu schenken.
 
[1] https://www.zzf.de/fileadmin/files/ZZF/Marktdaten/IVH_ZZF_Der_Deutsche_Heimtiermarkt_Anzahl_Heimtiere_2017.pdf
 
     
 
          
 
   
Die Hunde wurden aus der Horror-Zuchtstätte in eine Tierklinik und ins Mammut Tierheim nach Ahlen gebracht; das Kalb auf einen Tierschutzhof. / © PETA Deutschland e.V.
 
Diese und weitere Motive können hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Hunde-Kalb-gerettet
PETA.de/Themen/Tierheim
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Whistleblower
 
Pressekontakt:
Lisa Kienzle, +49 711 860591-536, [email protected]

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