Giraffendame Kibali im Tiergarten Nürnberg gestorben: PETA übt wegen zahlreicher Todesfälle scharfe Kritik an Giraffenhaltung

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Nürnberg / Stuttgart, 27. Mai 2016 – Todesserie von Giraffen geht weiter: Nach dem Tod der zwölf Jahre alten Giraffendame Kibali im Tiergarten Nürnberg am vergangenen Mittwoch übt PETA scharfe Kritik an der Haltung von Giraffen in zoologischen Einrichtungen. Laut Medienberichten verhakte sich Kibali mit ihren Stirnzapfen in einem Gitter nahe der Futterstelle, geriet in Panik und verletze sich schwer an der Wirbelsäule. Sie wurde daraufhin in Narkose versetzt und aufgrund der Schwere ihrer Verletzung schließlich eingeschläfert. Allein in den letzten drei Jahren sind in deutschen Zoos mindestens elf Giraffen verfrüht gestorben – meist infolge von Unfällen. Aufgrund ihrer empfindlichen Anatomie sind die langbeinigen Paarhufer in Zoos hohen Risiken ausgesetzt, die in den artwidrigen Gehegen immer wieder zu Stürzen und tödlichen Verletzungen führen. Enge Boxen, rutschige Böden und riskante Transporte sind charakteristisch für eine tierschutzwidrige Haltung, die zu auffällig hohen Unfall- und Sterberaten bei Giraffen führt. Einen Beitrag zum Artenschutz leisten Zoos nicht, denn die Tierart kann grundsätzlich nicht ausgewildert werden. Die Tierrechtsorganisation fordert ein Nachzucht- und Importverbot für Giraffen.
 
„Der aktuelle Fall in Nürnberg zeigt erneut: Die empfindlichen Giraffen können in Gefangenschaft nicht tiergerecht gehalten werden und haben nichts im Zoo zu suchen“, so Peter Höffken, Fachreferent für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA.
 
Neben vier Todesfällen im Zoo Augsburg – zuletzt im Februar 2015 – kamen in den letzten drei Jahren auch in den Zoos Osnabrück und Leipzig mehrere der Paarhufer ums Leben. Im November des vergangenen Jahres hatte sich der sechs Jahre alte Giraffenbulle Abasi im Berliner Zoo in einem Strick verheddert und stranguliert. Giraffenbulle Vuai wurde im Oktober nach einem missglückten Transportversuch im Dortmunder Zoo eingeschläfert. Zuvor musste das 14 Monate alte Giraffenbaby Rudo im Frankfurter Zoo euthanasiert werden, nachdem es sich im April 2015 Jahres schwer beim Spielen verletzte. Im Dezember 2014 wurde Giraffe Kibaya im Tierpark Berlin eingeschläfert – sie zog sich infolge eines Sturzes während der Nahrungsaufnahme erhebliche Verletzungen zu.
 
PETA setzt sich grundsätzlich für ein Haltungsverbot von exotischen Tieren ein. In zoologischen Einrichtungen weisen die Wildtiere durch die artwidrigen Haltungsbedingungen in der Regel schwere Verhaltensstörungen auf. Insbesondere bei bedrohten Tierarten wie Menschenaffen, Bären oder Großkatzen sind keine Auswilderungen möglich, weil die Tiere im Zoo keine überlebensnotwendigen Verhaltensweisen erlernen können. Zoobesucher erfahren darüber hinaus nichts über die natürlichen Bedürfnisse und Lebensverhältnisse der Wildtiere.
 

Nicht artgerecht: Giraffe im Zoo / © PETA

Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
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Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]
 

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