Halle (Westfalen): Erneut Pferd in der Region verletzt – PETA setzt 1.000 Euro Belohnung für Hinweise aus

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Tierrechtsorganisation fordert bundesweites Register für „Pferderipper“-Fälle

 
Halle (Westfalen) / Stuttgart, 17. August 2018 – Fahndung nach „Pferderipper“: Einer Polizeimeldung zufolge verletzte ein unbekannter Tierquäler in der Nacht zu Mittwoch ein Pferd auf einem Hof an der Straße An der Hessel in Halle (Westfalen). Am Morgen wurde eine Schnittwunde am Oberschenkel des Vierbeiners, der in einem Stall stand, festgestellt. Das Pferd musste tierärztlich versorgt werden. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen dazu aufgenommen und sucht nach Zeugen. Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen rund um den Tatort sowie zu möglichen Tätern nimmt die Polizei Gütersloh unter der Telefonnummer 05241-8690 entgegen. Um die Suche nach dem Tierquäler zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation PETA jetzt eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise, die ihn überführen, aus. Zeugen können sich telefonisch unter 01520-7373341 oder per E-Mail bei PETA melden – auch anonym.
 
„Aktuell häufen sich Übergriffe auf Pferde wieder“, sagt Judith Pein im Namen von PETA. „PETA fordert daher ein bundesweites, behördliches Register, in dem Anschläge auf diese Tiere und bereits überführte Tierquäler erfasst werden. So könnten mögliche Tatzusammenhänge aufgezeigt sowie Täterprofile erstellt werden. Behörden könnten effektiver überregional zusammenarbeiten. Pferdehalter würden über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt, um ihre Vierbeiner besser vor Angriffen schützen zu können. Die Überführung sadistischer Täter ist umso wichtiger, da sich Tierquäler unter Umständen später auch an Menschen vergehen.“
 
PETA registriert seit 2013 bundesweit Taten von „Pferderippern“ und stellt diese Informationen gerne den ermittelnden Behörden zur Verfügung. Erst vor kurzem wurden Pferde in Warendorf-Freckenhorst und in Vohren verletzt. Auch in diesen Fällen setze PETA Belohnungen für Hinweise, die den oder die Täter überführen, aus. Außerdem erstattete die Tierrechtsorganisation Strafanzeige gegen Unbekannt. Medienberichten zufolge sei bislang nur bei dem Fall in Freckenhorst ein Unfall ausgeschlossen.
 
PETA zahlte vor etwa zwei Wochen eine Belohnung von 1.000 Euro an drei Pferdehalterinnen in Lorsch aus. Ihre Hinweise hatten einen Tierquäler, der im April 2016 eine Stute mit einem Dildo malträtierte, überführt. Auch zwei Frauen aus Dortmund haben bereits PETAs Belohnung erhalten, da sie im Februar 2017 einen Mann überführten, der mehrfach ihr Pony misshandelt hatte.
 
Die Tierrechtsorganisation rät Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein „Pferderipper“ umgeht. Die Tiere sollten – sofern möglich – nachts nicht auf der Koppel stehen, sondern in einer sicheren, bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein. Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen. Durch Kameras, die Alarm auf ein Handy melden, wenn jemand in die Stallungen eindringt, konnten bereits Pferdeschänder überführt werden. Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.
 
PETA warnt, dass insbesondere Taten, die von sogenannten „Pferderippern“ begangen werden, als Indikator für eine mögliche Vorstufe schwerer Sexual- oder Gewaltdelikte gelten. Zahlreiche Mörder vergingen sich zunächst an Tieren, bevor ihnen Menschen zum Opfer fielen. So ließ der als „Rhein-Ruhr-Ripper“ bekannte Serienmörder Frank Gust seine perversen Fantasien zunächst an Pferden, Schafen und Rindern aus, bevor er vier Frauen auf exakt dieselbe Weise tötete wie zuvor die Tiere. Bereits in den 1990er Jahren erschütterte eine Serie von „Pferderipper“-Taten die Republik: Damals wurden über 100 Pferde, vorzugsweise in Niedersachsen, gepeinigt.
 
Kaltblütigen Handlungen gegenüber Tieren liegen oft schwerwiegende psychologische Störungen der Täter zugrunde. Sie können erstes Zeichen für eine gewalttätige Pathologie sein, die menschliche Opfer miteinschließt. PETA liegen zahlreiche Studien vor, die den Zusammenhang zwischen Delikten an Menschen und Tieren aufzeigen. Diese Studien haben mittlerweile Soziologen, Gesetzesgeber und Gerichte davon überzeugt, dass Gewalttaten an Tieren unsere Aufmerksamkeit verlangen. In der Broschüre „Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei“ klärt PETA über den Zusammenhang von Tierquälerei und Gewalttaten an Menschen auf. Sie dient als Informationsquelle für Staatsanwälte, Richter, Polizeibeamte und Sozialarbeiter.
 

Beispielfoto: Die Tat eines „Pferderippers“ in Thüringen. / © PETA
 
Das Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Tierquälerei
PETA.de/ZeugeVonGrausamkeit
PETA.de/Staatsanwalt
VEGANBLOG.de/2015/01/Pferderipper-Norddeutschland-gefasst/
VEGANBLOG.de/Schlagzeilen/auffaellig-viele-Pferde-verletzt-Pferderipper-treiben-in-Deutschland-ihr-Unwesen/
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

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