Holdorf: Füchsin schwer verletzt – PETA erstattet Strafanzeige und bietet 1.000 Euro Belohnung für Hinweise

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Holdorf / Oldenburg / Stuttgart, 26. Mai 2015 – Tierquäler gesucht: Am 9. Mai entdeckten Spaziergänger in einem Wald bei Holdorf nahe der Grambker Straße eine schwer verletzte Füchsin mit zertrümmerten Vorderbeinen. Abschürfungen am Brustkorb und am Kinn der Fähe weisen darauf hin, dass sie sich bereits längere Zeit unter großen Schmerzen über den Boden geschleppt hatte. Aufgrund der schweren Verletzungen musste die Füchsin durch einen Tierarzt von ihrem Leiden erlöst werden. Aus dem PETA Deutschland e.V. vorliegenden veterinärmedizinischen Gutachten geht hervor, dass das Röntgenbild neben den Knochenbrüchen auch röntgendichte Strukturen im Körper des Tieres aufwies. Laut tierärztlichem Befund handelt es sich dabei vermutlich um Schrotrückstände. Nach Auffassung der Tierrechtsorganisation besteht daher der Verdacht, dass mit einem Schrotgewehr auf den Fuchs geschossen wurde und der Täter möglicherweise in Jägerkreisen zu finden ist. PETA hat nun bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz sowie das Jagdgesetz erstattet. Füchse haben derzeit in Niedersachsen Schonzeit und dürfen nicht gejagt werden. Um die Suche nach dem oder den Tierquäler/n zu unterstützen, setzt die Tierrechtsorganisation nun eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Überführung des oder der Täter/s führen. Zeugen, die Informationen zu diesem Fall beisteuern können, wenden sich bitte per E-Mail oder telefonisch unter 01520 7373341 an PETA.
„Wir gehen davon aus, dass der Täter in lokalen Jägerkreisen zu finden ist. Es wäre nicht das erste Mal, dass Mitglieder der Jägerschaft natürliche Konkurrenten ausschalten“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Aus Beuteneid und Lust am Töten werden in Deutschland etwa eine halbe Million Füchse pro Jahr von Jägern getötet. Viele der Tiere sterben aufgrund von Fehlschüssen einen langsamen und schmerzhaften Tod.“
PETA weist darauf hin, dass unabhängig von Schonzeiten kein Grund für die massenhafte Bejagung der Füchse besteht – weder aus wildbiologischer Sicht noch zur Gesundheitsprävention. Die zum Teil noch immer geäußerten Bedenken gegenüber den Tieren beruhen auf längst widerlegten Annahmen: So gilt beispielsweise die Tollwut seit 2008 in Deutschland offiziell als ausgemerzt. Der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten Parasitosen Europas. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Parasit zu infizieren, ist laut Prof. Klaus Brehm vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg heutzutage geringer als ein Sechser im Lotto.[1] Die Tierrechtsorganisation betont, dass die Jagd nicht nur unnötig, sondern sogar kontraproduktiv ist: Durch die Jagd werden stabile Sozialstrukturen zerstört. Die Füchse haben kaum noch feste Reviere mit beständiger Paarbindung, sie wandern umher und pflanzen sich unkontrolliert fort. So bedingt die Jagd nicht nur einen Anstieg der Geburtenrate, sondern trägt darüber hinaus zur Verbreitung potenzieller Krankheiten bei.[2]
[1] Brehm, K. zitiert in: Fersch, B. (2012): Fuchsbandwurm: Keine Angst vor Waldbeeren. In: Apothekenumschau online (abgerufen am 15.05.2014).
[2] Frommhold, D. (2007): Füchse im Fadenkreuz – über Sinn und Unsinn der Fuchsjagd. www.fuechse.info (abgerufen am 15.05.2014).

Die bei Holdorf gefundene schwer verletzte Füchsin musste durch den Tierarzt von ihrem Leiden erlöst werden. / © PETA
Das druckfähige Motiv kann hier heruntergeladen werden.
 
Weitere Informationen:
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Jana Fuhrmann, +49 (0)711 860591-529, [email protected]
 

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