Illegale Nerzfarm in Schleswig-Holstein geschlossen: PETA erneuert Forderung nach bundesweitem Pelzfarmverbot

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Schlesen / Stuttgart, 21. Februar 2017 – Schritt in die richtige Richtung: Wie das Veterinäramt des Kreises Plön heute bestätigte, wurde Schleswig-Holsteins letzte Nerzfarm in Schlesen geschlossen. PETA begrüßt die Stilllegung der Farm und fordert nun erneut ein Pelzfarmverbot in Deutschland. Mitte Februar veröffentlichte Undercover-Videoaufnahmen der Tierrechtsorganisation aus der Anlage in Schlesen zeigen, wie Tiere auf deutschen Pelzfarmen in zu kleinen Käfigen, ohne vorgeschriebene Schwimmbecken und Klettermöglichkeiten leiden. Am vergangen Donnerstag hatte PETA bereits über 36.000 Unterschriften für ein Pelzfarmverbot an die SPD-Regierungsfraktion übergeben.
 
„Die Schließung der letzten Pelzfarm in Schleswig-Holstein verhindert die qualvolle Zucht weiterer Nerze, dennoch existieren in Deutschland fünf weitere illegale Pelzfarmen“, so Frank Schmidt, Fachreferent für Tiere in der Bekleidungsindustrie bei PETA. „Die Unionsparteien müssen ihre Blockadepolitik beim Tierschutz endlich einstellen, damit der Bundestag diese Tierquälerei mit einem Pelzfarmverbotsgesetz stoppen kann".
 
79,8 Prozent der Deutschen befürworten ein Verbot von Pelztierfarmen durch den Bundestag. Dies ergab eine Umfrage der GfK, die PETA im Februar 2016 in Auftrag gegeben hatte.
Bereits im Juli 2015 beschloss der Bundesrat mehrheitlich einen Gesetzentwurf für ein Pelzfarmverbot (BR-Drs. 217/15), um die Tötung von Tieren für modische „Luxusgüter“ gesetzlich zu unterbinden. Auch das Bundeskabinett stimmte dem Vorhaben im August zu (BT-Drs. 18/5866), und Agrarminister Christian Schmidt (CSU) gab noch im November 2015 bekannt, ein Verbot der Pelztierhaltung zu unterstützen. Seitdem befindet sich ein möglicher Gesetzestext ohne erkennbaren Fortschritt in der Ressortabstimmung. Einige Wirtschaftspolitiker aus der Union sowie deren tierschutzpolitischer Sprecher Dieter Stier lehnen ein Verbot der „Pelztier“-Haltung in Deutschland weiter ab.
 
Nerze lieben es, zu schwimmen und leben meist in der Nähe von Gewässern. Sie können mit nur einem Atemzug 15 Meter tief tauchen. In freier Wildbahn verteidigen die Wildtiere ihr Revier sehr intensiv und sind absolute Einzelgänger, während sie auf Deutschlands Pelzfarmen zu Zehntausenden in winzige Drahtkäfige gesperrt werden, was zu häufigen Verhaltensstörungen und Selbstverstümmelungen bei den Nerzen führt.

Weitere Informationen:
PETA.de/Pelzfarmverbot

Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]

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