Jäger erschießt Reh in Wohnsiedlung: PETA kritisiert gefährlichen Jagdeinsatz und fordert Überprüfung durch Jagdbehörde

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Grevesmühlen / Stuttgart, 22. Juli 2014 – Schüsse im Wohngebiet: Um ein verletztes Reh zu töten, machte ein Jäger am vergangenen Wochenende mitten in einer Grevesmühlener Wohnsiedlung Gebrauch von seiner Schusswaffe. PETA Deutschland e.V. weist darauf hin, dass die Jagdausübung in befriedeten Bereichen grundsätzlich verboten ist und einer Ausnahmegenehmigung bedarf. In unmittelbarer Nähe zu den Bewohnern stellt der Einsatz von Jagdwaffen eine erhebliche Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar, denn nicht selten werden Menschen schwer verletzt oder gar getötet. Die Tierrechtsorganisation fordert nun die Untere Jagdbehörde Wismar auf, den Vorfall zu überprüfen. Darüber hinaus stellt PETA die Notwendigkeit des Abschusses dieses Rehs generell in Frage, welches keinerlei Gefahr für die Bevölkerung bedeutete.

„Wenn sich Jäger nicht an die Gesetze halten und sogar zwischen Häusern Schüsse abgeben, ist kein Einwohner mehr sicher“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Bei der Jagd besteht Gefahr für jedes Lebewesen, das einem Jäger vor das Gewehr läuft – ob Mensch oder Tier.“

Die Jagdausübung im Siedlungsbereich ist im Normalfall verboten. Nur mit einem Auftrag durch die zuständige Behörde sowie einer Genehmigung sind Ausnahmen erlaubt. Durch diese Regelung soll die Sicherheit der Bewohner gewährleistet werden; im Falle eines Verstoßes muss deshalb unverzüglich der Entzug des Jagdscheins sowie der Waffenbesitzkarte eingeleitet werden.

PETA Deutschland e.V. weist darauf hin, dass jedes Jahr nicht nur hunderttausenden Tieren erhebliches Leid durch Fehlschüsse zugefügt wird, sondern auch mehrere Dutzend Menschen von Hobbyjägern getötet und verletzt werden. Den rund 350.000 Hobbyjägern in Deutschland stehen nur etwa 1.200 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüber. Nicht selten sind die Jäger alkoholisiert. Im Hinblick dessen müssen derartige Vorfälle untersucht und gegebenenfalls geahndet werden.
 
Auch Prominente, wie zum Beispiel Schauspieler Jörg Rohde – bekannt aus der RTL-Serie „Alles was zählt“ –, unterstützen PETAs Kampagne gegen die Jagd und fordern: „Freiheit statt Freiwild“.
 

Weitere Informationen:
PETA.de/Jagdunfälle
PETA.de/Themen/Jagd
 
Kontakt:
Sylvie Bunz, 49 (0)711 860 591 528, [email protected]

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