Jäger in Kirchlinteln versetzen Bewohner in Angst: PETA fordert den sofortigen Entzug von Jagdschein und Waffenbesitzkarte

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Kirchlinteln / Stuttgart, 1. Oktober 2014 – Gefahr für Mensch und Tier: In Kirchlinteln versetzen zwei Jäger die Bewohner in Angst und Schrecken. Laut Medienberichten sollen Vater und Sohn mit einem Quad durch den Wald jagen und dabei unkontrolliert Schüsse abgeben. Auch nachts würden die Jäger –  teilweise sogar betrunken – ihrem blutigen Hobby nachgehen. Eine 19-jährige Reiterin gibt an, beinahe von einer Kugel getroffen worden zu sein. Des Weiteren werden zwei Katzen vermisst. Den Berichten nach geben die Männer zu, bereits mehrere Haustiere getötet zu haben. Die Polizei ermittelt derzeit die genauen Umstände der Vorfälle. PETA Deutschland e.V. fordert die Untere Jagdbehörde Verden nun in einem aktuellen Schreiben auf, nach erforderlicher Anhörung den sofortigen Entzug des Jagdscheins sowie der Waffenbesitzkarte einzuleiten. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass jedes Jahr neben hunderttausenden Tieren, denen erhebliches Leid durch Fehlschüsse zugefügt wird, auch mehrere Dutzend Menschen von Hobbyjägern getötet und verletzt werden. Nicht selten sind die Jäger alkoholisiert.

„Menschen, die zum Spaß Tiere töten, sollten nicht im Besitz einer Waffe sein dürfen“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Es ist davon auszugehen, dass ihre Hemmschwelle auch Menschen Gewalt anzutun deutlich herabgesetzt ist.“

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass die Jagd nicht dazu geeignet ist, Wildpopulationen dauerhaft zu regulieren. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die Geschlechtsreife der weiblichen Tiere in bejagten Wildschweinpopulationen früher eintritt, was die Geburtenrate ansteigen lässt.[1] Demnach bedingt ein hoher Jagddruck, dass sich die Population der betreffenden Wildtiere in dem bejagten Gebiet erhöht. Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit in der Jagd. Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch menschliche Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der im Wald wohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet.

Auch Prominente, wie zum Beispiel Schauspieler Jörg Rohde – bekannt aus der RTL-Serie „Alles was zählt“ –, unterstützen PETAs Kampagne gegen die Jagd und fordern: „Freiheit statt Freiwild“.

[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.
 

Weitere Informationen:
PETA.de/Jagd
PETA.de/Jagdunfälle

Kontakt:
Jana Fuhrmann, +49 (0)711 – 860 591 529, [email protected]

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