Jäger töten 32 Füchse im Weimarer Land: PETA kritisiert sinnloses Töten scharf / Tierrechtsorganisation fordert Verbot der Fuchsjagd in Thüringen

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Weimar / Stuttgart, 17. Februar 2017 – Verbot überfällig: Einem Medienbericht zufolge töteten Jäger des Kreisjagdverbandes Weimar und der Jägerschaft Apolda vergangene Woche im Weimarer Land 32 Füchse, drei Waschbären, sechs Steinmarder, einen Iltis und drei Minke. Laut Tierschutzgesetz muss ein „vernünftiger Grund“ für das Töten eines Tieres vorliegen – und den gibt es bei der Jagd auf Füchse und andere Beutegreifer nicht. Die Tierrechtsorganisation PETA sieht daher einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Sie fordert die Landesregierung in Thüringen erneut auf, die Jagd auf die Tiere zu verbieten.
 
„In Thüringen werden jedes Jahr etwa 20.000 Füchse ohne Grund grausam von Jägern getötet. Viele Tiere sterben durch Fehlschüsse einen langsamen Tod oder werden in Fallen regelrecht zerquetscht“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA. „Das Töten von Tieren als Freizeitbeschäftigung hat im 21. Jahrhundert nichts zu suchen. Die Politik muss endlich handeln und dem sinnlosen Töten ein Ende setzen.“
 
Insbesondere Füchse dienen den Jägern als lebendige Zielscheibe, denn weder aus wildbiologischer noch aus gesundheitlicher Sicht besteht ein Grund für die massenhafte Bejagung der Beutegreifer. Die Gefahr einer Krankheitsübertragung durch Füchse ist nahezu auszuschließen. Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut und der Fuchsbandwurm zählt zu den seltensten Parasitosen Europas. Die Jagd auf Füchse hat keinerlei regulierende oder reduzierende Auswirkungen auf die Population, weil Verluste rasch durch Zuwanderung und steigende Geburtenraten ausgeglichen werden. Auch das von den Jägern vorgeschobene Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei. Füchse ernähren sich vornehmlich von Mäusen. Populationsrückgänge betroffener Arten wie beispielsweise beim Feldhasen sind überwiegend auf den Lebensraumverlust und das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen. Hinzu kommt, dass die Jäger in Thüringen selbst jedes Jahr etwa 2.000 Feldhasen töten.
 
Aufgrund dieser Fakten hat die Regierung in Luxemburg bereits im April 2015 ein Verbot der Jagd auf Füchse durchgesetzt. Fuchspopulationen regulieren sich aufgrund von Sozialgefügen sowie Nahrungsverfügbarkeit und Krankheiten selbst. Als Gesundheitspolizei sind Füchse zudem ein wichtiges Glied im Kreislauf der Natur. Sie sichern nicht zuletzt auch ihren Beutearten das Überleben, indem sie schwache und kranke Tiere erbeuten und Krankheitsherde somit sofort eliminieren. Ein Verbot der Fuchsjagd in Deutschland ist längst überfällig.
 
Weitere Informationen:
Fuchsjagd-stoppen.de

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]

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