Jagdhelfer in Uplengen von Jägerin angeschossen: PETA fordert Verbot der Hobbyjagd in Deutschland

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Uplengen / Ihlow / Westerstede / Stuttgart, 17. Dezember 2014 – Bei dem Versuch, einen Marder zu erschießen, traf eine Jägerin am vergangenen Samstag in Uplengen einen Jagdhelfer in den Oberkörper. Der 36-Jährige aus Ihlow wurde ins Krankenhaus gebracht. Derzeit ermittelt die Kriminalpolizei wegen fahrlässiger Körperverletzung. Im Hinblick auf diesen und ähnliche Jagdunfälle fordert PETA Deutschland e.V. ein längst überfälliges Verbot der sogenannten Hobbyjagd in Deutschland. Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass jedes Jahr nicht nur hunderttausenden Tieren erhebliches Leid durch Fehlschüsse zugefügt wird, sondern auch mehrere Dutzend Menschen von Hobbyjägern getötet und verletzt werden. Nicht selten sind die Jäger alkoholisiert.

„Der aktuelle Fall in Uplengen zeigt wieder einmal: Bei der Jagd besteht Gefahr für jedes Lebewesen, das einem Hobbyjäger vor das Gewehr läuft – ob Mensch oder Tier“, so Vanessa Reithinger, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA Deutschland e.V. „Daher empfehlen wir Spaziergängern, unbedingt Gebiete zu meiden, wo Jäger ihrem blutigen Hobby nachgehen, denn diese Menschen sind unberechenbar.“

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass die Jagd nicht dazu geeignet ist, Wildpopulationen dauerhaft zu regulieren. Servanty et al [1] wiesen nach, dass Wildschweine in jagdfreien Gebieten eine geringere Populationsdichte aufweisen, als in bejagtem Territorium. Demnach führt ein hoher Jagddruck auch zu deutlich höheren Reproduktionsraten. Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit in der Jagd: Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der waldbewohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet.

Die Tierrechtsorganisation weist darauf hin, dass den rund 350.000 Hobbyjägern in Deutschland nur etwa 1.000 Berufsjäger, vor allem Forstbeamte, gegenüberstehen.

[1] Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.
 

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