Käsefest in Voitsberg: PETA verweist auf Schattenseiten der Käseproduktion und appelliert an Veranstalter, vegane Spezialitäten aus Cashews und Co. anzubieten

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Voitsberg / Stuttgart, 20. September 2018 – Am Samstag findet ein Käsefest der Steirischen Milchstrasse in der Burgruine Obervoitsberg statt. PETA fordert den Veranstalter auf, die Besucher über die Herkunft und somit die Schattenseiten der Käseproduktion zu informieren: Säugetiere geben nur Milch, wenn sie ein Kind zur Welt bringen. Den Nachwuchs aufziehen und umsorgen? In der Milchindustrie nicht vorstellbar. Meist schon kurz nach der Geburt voneinander getrennt, endet der Leidensweg für beide in der Regel im Schlachthaus. Die Tierrechtsorganisation appelliert an die Organisatoren, künftig tierfreundliche, rein pflanzliche Varianten auf Soja-, Mandel- oder Nussbasis anzubieten.
 
„Kein Mensch benötigt die Muttermilch einer anderen Spezies“, so René Schärling, Campaigner für Ernährung bei PETA. „Tiermütter werden für die Milch- und Käseproduktion wie Maschinen behandelt. Doch sie schreien und trauern, wenn man ihnen ihr Kind nach der Geburt wegnimmt. Sie wollen nichts sehnlicher, als ihren Nachwuchs mit Milch und Liebe zu versorgen. Statt Kälber und Lämmer am Euter trinken zu lassen, stiehlt der Mensch die Milch, um daraus Milch- oder Käsereiprodukte zu machen. Das Kalb geht leer aus.“
 
PETAs Motto lautet in Teilen: Tiere sind nicht dazu da, dass wir sie essen oder in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Tierrechtsorganisation ruft auch Verbraucher auf, den Konsum von Milch und Milchprodukten zu überdenken und zu pflanzlichem Käse zu greifen. Die Auswahl an veganen Produkten reicht von Schnittkäse und Mozzarella über Camembert und Parmesan bis hin zu Gorgonzola und geräucherten Varianten.
 
Schon im Säuglings- und Kindesalter für Milch getötet – Hintergrundinformationen
 
Für die Milchindustrie gezüchtete Tiere müssen ihr Dasein ungeachtet ihrer grundlegendsten Bedürfnisse meist in engen Ställen fristen. Neugeborene Kälber, Ziegen und Schafe werden in der Regel isoliert gehalten und mit einem Milchersatz gefüttert – schließlich wird die Muttermilch für die Weiterverarbeitung benötigt. Weibliche Tiere werden für die Milchwirtschaft herangezogen, männliche meist schon nach wenigen Monaten für Kalb- oder Lammfleisch getötet. Mangelnde Huf- und Klauenpflege und die Haltung auf oftmals permanent feuchtem und hartem Untergrund können zu schmerzhaften Erkrankungen führen. Bei Kühen macht sich die psychische und körperliche Belastung bereits nach vier oder fünf Jahren bemerkbar. Viele Tiere erkranken, werden aufgrund der nachlassenden Leistung wertlos für die Milchwirtschaft und im Schlachthaus getötet – dabei beträgt die natürliche Lebenserwartung einer Kuh etwa 20 Jahre.
 
Unter natürlichen Umständen würden Tiere nur so viel Milch produzieren, wie sie zur Ernährung ihres Nachwuchses benötigen – dies entspräche bei Kühen etwa acht Litern täglich. Durch die Zucht und das Hochleistungsfutter produzieren manche Kühe heute jedoch sogar bis zu 50 Liter am Tag. Dies hinterlässt körperlich Spuren: Schmerzhafte Eutererkrankungen und Lahmheit sind keine Seltenheit.
 
Rinder, Schafe und Ziegen verbringen ihr Leben am liebsten auf saftigen Weiden oder in den Bergen. Ziegen klettern gerne und sind für ihre Ausbruchkünste bekannt. Auch Schafe sind faszinierende Tiere und sogar in der Lage, sich Gesichter über Jahre zu merken. Kühe sind sehr sensibel und genau wie Frauen neun Monate lang schwanger. Kuhmutter und -kind haben eine enge Bindung zueinander, die oftmals ein Leben lang bleibt; Die Tiermütter erkennen ihr Kalb sogar allein am Geruch. Wenn sie die Möglichkeit haben, kümmern sie sich liebevoll um ihren Nachwuchs und lecken die Jungtiere noch lange nach der Geburt ab. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung wird ihnen dieses Bedürfnis jedoch verwehrt. Das Neugeborene wird den Müttern meist kurz nach der Geburt entrissen – oft schreien die beiden tagelang nacheinander.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Themen/Milch
Goodbyemilch.de/
PETA.de/Schafe-Ziegen
 
Kontakt:
Katharina Wicke, +49 711 860591-535, [email protected]

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