Kein Angeln mehr im Naturschutzgebiet Stepenitz: PETA fordert Fischereiverbot

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Brandenburg / Stuttgart, 15. November 2016 – Im Naturschutzgebiet Stepenitz sollen Fische künftig ein sicheres Zuhause finden. Derzeit laufen sie jedoch Gefahr, Angelhaken zum Opfer zu fallen. Die Tierrechtsorganisation PETA appelliert nun in einem Schreiben an Jörg Vogelsänger, Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft in Brandenburg, ein Angelverbot im Naturschutzgebiet Stepenitz zu erlassen.
Die Stepenitz ist ein rund 84 Kilometer langer, rechter Nebenfluss der Elbe in Brandenburg. Das Flusstal wurde im Jahr 2004 als Naturschutzgebiet Stepenitz ausgewiesen. PETA kritisiert, dass die Verordnung über das Naturschutzgebiet „Stepenitz“ vom 23. Juli 2004 zwar festlegt, dass keine wild lebenden Tiere getötet und keine Pflanzen gepflückt werden dürfen, die Angelfischerei jedoch erlaubt bleibt.
 
„In einem Naturschutzgebiet sollten alle Lebewesen ein friedliches Leben führen dürfen. Fische aus dem Wasser zu ziehen, ihnen einen Haken durch den Mund zu bohren und sie anschließend zu töten, hat nichts mit Naturschutz zu tun“, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining, Fachreferentin für Fische bei PETA.
 
Vorbild für ein Fischereiverbot sind die USA: Im August 2016 hat der ehemalige US-Präsident Barack Obama das Papahānaumokuākea Marine National Monument zum größten Schutzraum der Erde ausgebaut. In dem Naturschutzgebiet vor der Küste Hawaiis sind Fischen und Angeln untersagt. In der Antarktis soll die größte Meeresschutzzone der Welt entstehen. Darauf haben sich 24 Staaten und die EU im Oktober in Australien geeinigt.
 
„Auch wenn Fische sich äußerlich von uns unterscheiden, sind ihr Leben und ihr Wohlbefinden genauso bedeutsam. Sie empfinden Schmerz und sie möchten leben“, begründet Breining die Forderung.
 
Aus internationalen wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass Fische sehr soziale Tiere sind, die Freundschaften schließen, Solidarität zeigen und miteinander kooperieren, zum Beispiel, indem sie gemeinsam jagen. Auch fühlen Fische Angst und Schmerzen. [1] [2] Die American Veterinary Medical Association und das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, kommen ebenfalls zu dem Schluss, dass Fische auch ohne Neocortex zur Schmerzwahrnehmung fähig sind und entsprechend als sensible Lebewesen behandelt und geschützt werden sollten. [3] [4]
 
Quellen
[1] http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0168159103001138.
[2] Braithwaite, V. A. (2010): Do Fish Feel Pain? Oxford University Press. Oxford, United Kingdom.
[3] https://www.avma.org/KB/policies/documents/euthanasia.pdf.
[4] FLI (2013): Stellungnahme des FLI zu den Veröffentlichungen von Rose et al. (2012) sowie Arlinghaus und Cyrus (2013) (Berichterstatter: Dr. Michael Marahrens, Dr. Inga Schwarzlose).
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Fische
PETA.de/Fische-Schmerz-Neocortex
 
Kontakt:
Judith Stich, +49 (0)30 6832666-04, [email protected]
 

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