Kölner Zoo in Elefantenschmuggel aus Thailand verwickelt? – PETA fordert Aufklärung von der Stadt

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Köln / Stuttgart, 13. Juli 2017 – Profitiert der Kölner Zoo vom Handel mit geschützten Arten? Das zumindest legt ein Verdacht der Naturschutzbehörde Thailands nahe, wie verschiedene Medien berichten. Demnach hat der Ayutthaya Elefantenpalast, eine Touristenattraktion in der Nähe von Bangkok, in der die Tiere für Ausritte missbraucht werden, 2006 fünf Asiatische Elefantenkühe nach Köln exportiert. Laut Berichten waren die Tiere eine Leihgabe, sie wurden aber nie zurückgegeben. Zudem sei  nicht auszuschließen, dass es sich bei den Elefanten um Wildfänge handelt, die mit gefälschten Papieren nach Deutschland kamen. Die Ausfuhr verstieße in dem Fall womöglich gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen. Entgegen den Bestimmungen wurde der thailändischen Behörde vom Kölner Zoo offenbar auch nicht mitgeteilt, dass die Elefanten inzwischen mehrere Jungtiere zur Welt gebracht haben. Auch soll  Elefantensperma zur künstlichen Befruchtung aus Ayutthaya illegal nach Deutschland verschickt worden sein. Die Strafverfolgungsbehörde DSI soll das Elefantencamp in Thailand nun überprüfen. Die Tierrechtsorganisation PETA fordert von den Zooverantwortlichen in Köln, die Vorwürfe umgehend aufzuklären.
 
„Erhärtet sich der Verdacht gegen den Kölner Tierpark, wäre dies ein weiteres trauriges Beispiel für die unlauteren Machenschaften deutscher Zoos. Der Artenschutzgedanke, dem sich die Zoos angeblich verpflichtet fühlen, würde weiter ins Lächerliche gezogen“, so Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Zoo und Zirkus bei PETA. „Die Stadt Köln muss nun dringend Klarheit schaffen, ob der Zoo in den Schmuggel mit geschützten Arten verwickelt ist.“
 
PETA hat bei Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker Akteneinsicht gemäß Informationsfreiheitsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen beantragt. Die Tierrechtsorganisation erhofft sich dadurch Hinweise auf die Herkunft der Elefanten sowie die Umstände der Überführung zu bekommen.
 
PETA setzt sich für ein Ende der Elefantenhaltung in Gefangenschaft ein, denn die sensiblen Rüsseltiere gehören in die Wälder und Savannen Afrikas und Asiens. Dort wandern sie gemeinsam mit ihren Familien viele Kilometer am Tag. Die Bedingungen in Zoos sind derart unnatürlich und mangelhaft, dass die empfindsamen Tiere in Gefangenschaft durchschnittlich nur halb so alt werden wie in der Natur [1]. Viele der Elefanten in Zoos zeigen Verhaltensstörungen; Auswilderungen der im Zoo geborenen Tiere finden nicht statt.
 
[1] Clubb R., Moss C. et al (2008): Compromised Survivorship in Zoo Elephants., Science 12 December 2008: 1649.
 
Weitere Informationen:
PETA.de/Zooelefanten

Kontakt:
Denis Schimmelpfennig, +49 (0)711 860591-528, [email protected]
 

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