Königspython in Bochum-Hordel gefunden – PETA setzt 500 Euro Belohnung für Hinweise aus und ernennt Feuerwehr Bochum zu „Helden für Tiere“

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Bochum / Stuttgart, 31. Juli 2014 – Ausgesetzt oder entflohen? Sonntagnacht entdeckte ein Autobesitzer in seinem geparkten Opel Astra in der Zechensiedlung Dahlhauser Heide einen etwa einen Meter langen Königspython, der sich in einen Hohlraum der Karosserie zurückgezogen hatte. Die hinzugerufene Feuerwehr schleppte den Wagen ab, stellte ihn in einen gesicherten Raum und wartet derzeit darauf, dass die Würgeschlange selbstständig wieder herauskommt. Noch ist unklar, ob der Python ausgesetzt wurde oder aus einer Tierhaltung entkommen ist. Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. setzt nun eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung und Überführung des Schlangenhalters führen. PETA weist darauf hin, dass das Aussetzen von Tieren laut § 3 des Tierschutzgesetzes verboten ist und den Straftatbestand der Tierquälerei nach § 17 des Tierschutzgesetzes erfüllt – das gilt ebenso für die nicht artgerechte Unterbringung und Versorgung, sowie die bewusste Unterlassung notwendiger Hilfeleistung. Zeugen, die Informationen zu dem Schlangenfund beisteuern können oder Informationen über die Herkunft des Tieres haben, wenden sich bitte telefonisch unter 01520 73 733 41 oder per E-Mail an PETA oder direkt an die Polizei.
 

Für ihren aufwendigen Einsatz zeichnet die Tierrechtsorganisation die Feuerwehr Bochum mit einer „Helden für Tiere“-Urkunde aus.
 

„Wir sind begeistert über den tierfreundlichen Einsatz der Feuerwehr Bochum. Würde sie das exotische Tier nicht retten, hätte es kaum eine Überlebenschance. Der ehemalige Halter der Schlange hat sich strafbar gemacht, sollte er die Schlange ausgesetzt haben“, sagt Judith Pein im Namen von PETA Deutschland e.V. „Immer wieder werden Tiere von verantwortungslosen Menschen wie Wegwerfware behandelt. Häufig sind es Reptilien, deren Halter sich nicht ausreichend mit den aufwendigen und kostspieligen Ansprüchen der Tiere an Wärme, Luftfeuchtigkeit oder Bodengrund auseinandergesetzt haben.“
 

PETA fordert ein generelles Haltungsverbot von exotischen Tieren in Privathaushalten. Eine artgerechte Haltung von Reptilien ist in Gefangenschaft nicht möglich. Zudem ist die Versorgung nicht nur extrem kostspielig, sie erfordert auch ein umfangreiches Wissen. Ein Großteil der in Deutschland gehaltenen Exoten stirbt frühzeitig, weil die Tiere nicht ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Insbesondere im Sommer entkommen zahlreiche exotische Tiere aus ungesicherten Terrarien, darunter Schlangen, Echsen, Skorpione und Spinnen. Für einige dieser Tiere sind die Überlebenschancen in Freiheit in unseren Breitengraden gering, andere wiederum machen heimischen Arten Konkurrenz. Außerdem können die Exoten zur Gefahr für Menschen werden: Wie mehrere Studien belegen, übertragen Reptilien häufig Salmonellen – etwa 90 Prozent der Tiere tragen die gefährlichen Erreger in sich. Das Robert-Koch-Institut schätzt, dass jede dritte Salmonelleninfektion bei Kleinkindern von ortsuntypischen Tieren stammt.
 

Das Aussetzen von Tieren kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. Wer ein Tier findet und nicht sachkundig ist, sollte es nicht anfassen und umgehend die Polizei, Feuerwehr oder den örtlichen Tierschutzverein kontaktieren.

 

PETA setzt regelmäßig Belohnungen in Fällen von Tierquälerei aus, um bei der Ermittlung der Täter zu helfen und zeichnet zudem Menschen für besonders tierfreundliches Verhalten aus. Die Urkunde wurde den Tierrettern postalisch zugestellt.

 

Weitere Informationen:
PETA.de/Whistleblower
PETA.de/Tierqual
PETA.de/Reptilien
PETA.de/Reptilienchronik
PETA.de/Salmonellen
Terraristika-Info
 

Kontakt:
Judith Stich, +49 (0) 30 – 68 32 666 04, [email protected]

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